Die 82-jährige Khünburgerin Maria Dobringer könnte ihre Pension sicherlich entspannter verbringen. Das will sie aber nicht. "Seit 26 Jahren bin ich als Rotkreuz-Freiwillige in der Essenszustellung tätig, und dieses Ehrenamt möchte ich nicht missen", sagt die dreifache Mutter, vierfache Oma und zweifache Uroma.

Gearbeitet hat sie früher als Reinigungskraft im Bundesschulzentrum Hermagor, ihr vor acht Jahren verstorbene Gatte war dort Schulwart. "Nach unserem Pensionsantritt waren wir zwei viele Jahre in der Essenszustellung als Team unterwegs", blickt sie gerne zurück. Bei jeder Essensübergabe werden einige Worte gewechselt, unsere Kunden nach ihrem Befinden gefragt. "Viele sind den ganzen Tag allein, sie freuen sich schon auf uns und auf ein kurzes Gespräch", weiß Dobringer."Hin und wieder merken wir bei ihnen gesundheitliche Probleme und veranlassen umgehend einen Arztkontakt", erklärt sie. Zweimal in ihrer Zustellkarriere hat sie Leben gerettet. "Beides mal waren Frauen betroffen, eine haben wir vom Erfrieren und die eine nach einem Küchenunfall vor dem Erstickungstod bewahrt", ist Dobringer stolz. Alle sechs Wochen ist sie für jeweils eine Woche im Einsatz. Dazwischen springt sie immer wieder als Ersatz ein. 33 Essen stellt sie mit Teampartner Harti Schwarz im östlichen Gemeindegebiet zu. Für Dobringer ist dieses Ehrenamt eine Erfüllung: "Die Leute sind so dankbar, dass wir ihnen das Essen bringen und Aufmerksamkeit schenken. Es für mich der schönste Lohn."

Mutter-Tochter-Team

RK-Bezirksgeschäftsführerin Elisabeth Wiedenig streut der treuen Essenszustellerin Blumen. "Sie ist für uns eine wertvolle Stütze." Demnächst wird Dobringer mit Tochter Irmgard, der Hermagorer VP-Vizebürgermeisterin, vor Kurzem pensioniert, zu ihren Schützlingen unterwegs sein. Darauf freut sie sich schon.

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