349 Millionen Euro sind es, die die ÖBB heuer in Kärnten investieren. Auch in Oberkärnten wird der Ausbau der Infrastruktur fortgesetzt. Und damit auch die neue Überfahrtsbrücke in Hermagor. Nach den Dammschüttungen, womit bereits im Dezember 2020 begonnen wurde und dem Baustart im Vorjahr, wird das Bauwerk 2022 fertiggestellt. Zwei Eisenbahnkreuzungen können so ersetzt werden.
Um Zugreisen für alle zu erleichtern, wird der Bahnhof Mallnitz-Obervellach heuer modernisiert und barrierefrei umgebaut. Das Übereinkommen von ÖBB, Land und Gemeinde zur Attraktivierung der Verkehrsstation wurde bereits 2019 unterzeichnet.
Neubau für Bahnstrom
Eine zweite Baustelle in Obervellach ist indes bereits weit fortgeschritten. Das Kraftwerk "Obervellach II"wird neu errichtet. Am Standort wird von der ÖBB bereits seit über 100 Jahren saubere Energie aus Wasserkraft produziert. Die bestehenden Kraftwerke Lassach und Obervellach sind aber am Ende ihrer technischen Lebensdauer angelangt.
Mit dem neuen Kraftwerk wird eine jährliche Steigerung der Energieproduktion von rund 92 auf circa 125 Gigawattstunden erreicht. Derzeit wird gleichzeitig an Hochbau, Untertagebau sowie an der Kraftwerksanlage selbst gearbeitet. Gebaut wird noch bis Ende 2023, danach folgt der Probebetrieb, der mit Anfang 2024 in den Regelbetrieb übergehen soll.
Einschränkungen und Sperren
Im Zuge des Bauprogramms sind auch Streckensperren erforderlich. Die größten Auswirkungen für Reisende entstehen durch die Sperre zwischen dem Hauptbahnhof und Westbahnhof in Villach im Juli 2022. Aufgrund von Gleisarbeiten muss für diesen Monat der ganze Fahrplan geändert werden, vor allem die S-Bahnen sind stark betroffen, aber auch der Fernverkehr. Abfahrtszeiten und Abfahrtsorte ändern sich. So fahren die S-Bahnen Richtung Spittal vom Westbahnhof ab, statt vom Hauptbahnhof. Im November muss die Strecke zwischen Steinfeld im Drautal und Lienz gesperrt werden.