Die WSG Radenthein feiert ihr 70-jähriges Jubiläum. In dieser beachtlich langen Vereinsgeschichte kann der Verein auf viele Erfolge zurückblicken. Bereits in seiner ersten Saison 1951 konnte der als Werkssportsgemeinschaft gegründete Fußballklub als Kärntner Vize-Landesmeister gemeinsam mit dem SK Austria Klagenfurt in die zweitklassige Tauernliga aufsteigen. Die wahrscheinlich größten Erfolge des Vereins waren der ÖFB-Cup Halbfinaleinzug über Rapid Wien und der Aufstieg in Österreichs höchste Spielklasse in der Saison 1966/67, als man in der Regionalliga Mitte Meister wurde.

Die Erstligamannschaft aus der Saison 1967/68
Die Erstligamannschaft aus der Saison 1967/68 © KK/PRIVAT

Guido Preclik, der als Vorstand und Sektionsleiter tätig ist, kann sich an einige Spieler erinnern, die in der Erstligamannschaft Vereinslegenden waren: "Zu dieser Zeit spielten die ehemaligen Nationalspieler Rudolf Sabetzer, Erhard Wieger und Heinrich Büllwatsch für uns. Nicht zu vergessen ist Tormann Gordan Irović, der bei der Weltmeisterschaft 1958 in Schweden im Aufgebot der jugoslawischen Nationalmannschaft stand."

Hauptsponsor ist ausgestiegen

Ob man an die WSG Radenthein zu den glorreichen Zeiten noch einmal zurückführen kann, muss Preclik klar verneinen: "An diese Zeiten kann der Verein aus wirtschaftlichen und demografischen Gründen nicht mehr anschließen. Unser Hauptsponsor RHI-Magnesita ist ausgestiegen, die einzelnen Sektionen wurden als eigenständige Vereine reorganisiert. Es wird nie mehr sein wie es war. Dennoch herrscht im Verein ein gutes Klima. Erst kürzlich wurde ein Haus der Begegnung mit entsprechendem Gemeinschaftsraum für Jung und Alt sowie einer
neuen Ausschank und einer kleinen Küche errichtet.

Nachwuchs hat höchste Priorität

Heute spielt die WSG in der Unterliga West, der fünfthöchsten Liga in Österreich und stellt vor allem die Jugendarbeit in den Vordergrund. "Bei uns haben die Förderung und der Ausbau des Nachwuchses mit Fußballkindergarten und Schulfußball höchste Priorität. In zweiter Linie wollen wir unsere zweite Mannschaft etablieren und dann mit der Kampfmannschaft in die Kärntner Liga aufsteigen", sagt Preclik.

Die aktuelle Kampfmannschaft der WSG Radenthein
Die aktuelle Kampfmannschaft der WSG Radenthein © KK/PRIVAT

Trainer Bernhard Rekelj
Trainer Bernhard Rekelj © KK/PRIVAT

Auch von der Kampfmannschaft kann man sich in Zukunft einiges erhoffen. Nach einem guten Saisonstart mit Neuzugängen, von denen man einiges erhoffen kann, darf man eventuell sogar von einem Aufstieg zur Jubiläumssaison träumen. Trainer Bernhard Rekelj bleibt aber bodenständig: "Bis jetzt bin ich mit unserem Start sehr zufrieden, jedoch schmerzen drei verletzungsbedingte Ausfälle von Stammspielern. Unser Ziel ist, attraktiven Fußball zu spielen sowie ein Platz unter den ersten Fünf zu erreichen. Einen Aufstieg würden wir natürlich nehmen, ist aber nicht das erklärte Ziel." Derzeit steht die WSG Radenthein auf Platz 5 der Unterliga West und konnte kürzlich einen Punkt vom Titelfavorit VSV entführen.