Zahlreiche Covid-bedingte Verschiebungen verzögerten den "Europäischen Dorferneuerungspreis 2020". Noch immer wartet die begehrte Trophäe auf ihren Sieger. Jetzt setzt die international besetzte Jury ihre Reise durch Europa fort. Für Kärnten nimmt die Gemeinde Trebesing teil, die die Juroren schon vergangenen Herbst empfing. "Endlich geht es weiter. Wir fiebern der Jury-Sitzung im Spätherbst schon entgegen", sagt Amtsleiter Manfred Hanke.
Nach der Bewerbung in Zusammenarbeit mit der LAG Nockregion wurde Trebesing vom Land Kärnten zur Nominierung ausgewählt. In Österreich nehmen ansonsten noch Prutz (Tirol), Großschönau (Niederösterreich) und Rohrbach (Burgenland) teil. "Bei der Vorort-Begutachtung sind wir in den vergangenen Monaten – Stichwort Reise- und Kontaktbeschränkungen – immer wieder an unsere Grenzen gestoßen, sodass erst die Hälfte der 26 Teilnehmer aus zwölf europäischen Staaten evaluiert werden konnte", erläutert Erwin Pröll, Vorsitzender der Europäischen ARGE Landentwicklung und Dorferneuerung, die den Wettbewerb alle zwei Jahre austrägt.
Mehr Vereinsmitglieder als Einwohner
"Der Bewerbungsprozess war für uns ein Aha-Erlebnis", erzählt Hanke, den vor allem das sehr aktive Vereinsleben verblüfft. Die mehr als 1200 Mitgliedschaften übertreffen nämlich die Einwohnerzahl. "Das liegt auch an den starken Dorfgemeinschaften, die jedes Jahr für viele Veranstaltungen sorgen", sagt Hanke. Mit dem neuen Bildungszentrum samt Dorfservice mit Besuchs- und Taxidiensten, innovativen Baulandkonzepten und dem Photovoltaik-Ausbau habe man einige zukunftsweisende Projekte vorzuweisen. Diese könnten bei der Preisverleihung, die im Mai 2022 in der oberösterreichischen Gemeinde Hinterstoder, dem Gewinner von 2018, zusätzlich mit einer Trophäe belohnt werden. Es wäre nicht die erste Auszeichnung: Trebesing ist e5-energieeffiziente Gemeinde mit zweifachem European Energy Award.