Oberkärnten und Osttirol sind ein guter Boden für die Entwicklung junger Talente. Diese fünf herausragenden Persönlichkeiten aus den Bereichen Musik, Kochkunst und Schauspiel stellen sich der Wahl zu den Köpfen des Jahres 2020. Marcel Kandussi ist der jüngste Sänger im Singkreis Porcia und mit 15 Jahren bereits Leiter des evangelischen Kirchenchors in Spittal und des Kinderchors Porcia. Seit einem Jahr singt der Spittaler auch im EC-Chor von Manuel Graf mit. Der ehemalige Schüler der Musikmittelschule Seeboden bringt sich während des Lockdowns das Orgelspielen bei und schreibt ein Musical mit dem Titel „Oben eingeschneit“. Kandussi, der im Skigebiet Gerlitzen eine Lehre zum Seilbahntechniker macht, hat eine weitere, große Leidenschaft. Er ist Modellbauer und errichtete in seinem Garten auf rund 25 Quadratmetern ein Miniaturskigebiet mit allem was dazu gehört.

Daniel Mascher aus dem Lesachtal ist mit Leib und Seele Posaunist. 2017 spielte der mehrfache Preisträger bei „Prima La Musica“ als einziger Kärntner bei der Oster-Tournee des Gustav Mahler Jugendorchesters mit. Der 24-Jährige studierte am Kärntner Landeskonservatorium Instrumental- und Gesangspädagogik. Bevor er sein Masterstudium an der Gustav Mahler Privatuniversität begann, spielte er für ein Jahr beim Kärntner Sinfonieorchester. Der Musiker leitet neben der Blasmusikgruppe „Olmfett“ auch die „Jugendmusikkapelle Lesachtal“. Höhepunkte waren für ihn die Auftritte in Martin Grubingers „The Percussive Planet Ensemble“.

Nicht der Musik, sondern der Kochkunst hat sich Theresa Rogl verschrieben. Sie erkochte mit dem Jugendnationalteam Österreichs Silber und Bronze bei der Olympiade der Köche in Stuttgart. Das war im Februar 2020. „Es war eine Wahnsinnserfahrung für uns alle. Wir haben Vollgas gegeben und alles herausgeholt“, freute sich die Kalserin (22). Ihr Talent stellte die junge Frau bereits 2019 bei der Jungkoch-Weltmeisterschaft in Kanada unter Beweis. Da holte sie sich mit ihrem Kreationen die Bronzemedaille. Rogl arbeitet im elterlichen Braugasthof Glocknerblick im Kalser Arnig. Gelernt hat sie im Hotel Gradonna.

Keine Musikrichtung ist Nico Samitz fremd. Kammer- und Barockmusik, Jazz, Volksmusik, Rock und Pop – in allen Welten ist der Trompeter aus Spittal zu Hause. Nachdem er sein Studium am Mozarteum Salzburg absolviert hatte, erhielt er 2015 einen Vertrag an der Bayerischen Staatsoper in München, er spielte auch bei Projekten der Camerata Salzburg mit. Dennoch ist er immer noch stark mit Oberkärnten verwurzelt. Er ist der kreative Kopf des Brassquintetts Blechreiz, für das er Hits wie „I kenn di von mein Handy“ oder „Vollblutvegetarier“ komponiert hat.

Den Traum vom Schauspielen hat sich Marii Weichsler aus Kleblach-Lind erfüllt. Sie gab im Oktober ihr Kinodebüt im Jugendfilm „Das schaurige Haus“ unter der Regie von Daniel Prochaska. Die 17-Jährige möchte schon seit ihrer Kindheit Schauspielerin werden. Nach den Dreharbeiten in Bad Eisenkappel und Wien hat sie nun die Bestätigung, dass sie sich zwischen Kameras, Scheinwerfern und Schauspielern sehr wohl fühlt. Für die Rolle der „Ida“ musste die HLW-Schülerin auch Slowenisch lernen, ihr Filmpartner Lars Bitterlich, der privat eher Hochdeutsch spricht, hingegen, musste im breiten Kärntnerisch sprechen. Nun hofft die Senkrechtstarterin auf weitere Filmrollen.