"Über Fasten wird mehr denn je geredet und geschrieben. Die Zahl derjenigen, die eine Kur durchziehen, nimmt hingegen nicht zu“, resümiert Rainer Schroth nach jahrzehntelanger Erfahrung. Der Allgemeinmediziner begleitete in den vergangenen 40 Jahren in seinem Kurzentrum in Obervellach über 40.000 Schrothkuren, die auf Basis von reduzierter Nahrungszufuhr, Trink- und Trockentagen sowie Dunstwickeln funktionieren. Schroth ist ein Nachfahre des Schrothkur-Erfinders Johann Schroth. „Dieser lebte von 1798 bis 1856 als Fuhrmann in Schlesien. Als ihm ein Pferd einen Tritt zufügte, schwoll sein Knie stark an und blieb steif. Ein Mönch riet ihm, es mit Wasser zu kühlen. Weil Schroth während der Arbeit nicht ständig zu Wasser kam, wickelte er das Knie mit nassen Tüchern ein und merkte, dass es sich dadurch stark erwärmte. Diese Wärme heilte ihn“, schildert Rainer Schroth. Die Methode, mit feuchten Umschlägen sogenanntes „Heilfieber“ zu erzeugen, entwickelte sein Ahne weiter, und er forderte die Kranken auf, wenig bis nichts zu essen.