Er ist bekannt als Mann mit klaren Vorstellungen und eisernem Willen:Hans Müller (73), pensionierter Volksschuldirektor, Bergläufer, Autor von Büchern und Musicals. Und der Rennweger hat ein großes Herz: Seit 35 Jahren fährt er nach Grönland um sozial benachteiligte Kinder in Tasiilaq, einer 2000 Seelen-Gemeinde im Osten des Landes, zu unterstützen und ihnen das Skifahren beizubringen. In Grönland kennen die Jugendlichen nur zwei Skifahrer: Hermann Maier und Hans Müller.
„Ich bin immer mit öffentlichen Verkehrsmitteln gefahren. So entstand die Idee damit weit weg zu fahren. So bin ich nach Grönland gekommen“, erzählt Müller, der unter anderem seine Erlebnisse bei Postbus-Reisen in Bücher gepackt hat. Immer wieder lädt er nun Kinder aus Grönland in seine Heimat ein und organisiert ein vielfältiges Programm. Die fast 4000 Kilometer lange, 28-stündige Reise haben diesmal zwei Mädchen und vier Buben angetreten: Julius, Joe-Olav, Ajaattoq, Seline, Ane und Qooqqa sind zwischen elf und 16 Jahren alt und kamen 14 Tage am Burgstall in Winklern und in Rennweg in den Genuss der Kärntner Gastfreundschaft. Müller freut sich, dass der Aufenthalt durch Unterstützung von Gemeinden, Institutionen und Privaten zum unvergesslichen Erlebnis für die Inuit-Kinder wird. So lud Direktor Peter Rupitsch zu einem Tag im Nationalpark Hohe Tauern samt Tour und Gold schürfen mit Nationalparkranger Konrad Mariacher ein. Rafting auf der Möll, ein Besuch im Museum für Volkskultur Spittal und ein Tag im Pöllatal mit Rennwegs Bürgermeister Franz Eder sowie das Essen auf der Gamskogelhütte wird der Jugend aus Grönland ebenso in Erinnerung bleiben. Unterstützung erhält das Austauschprojekt von Winklerns Bürgermeister Hans Thaler und dessen Vorgänger Hermann Seebacher, einem ehemaligen Kollegen Müllers.
Willi Pleschberger