Für Diskussion sorgte in der jüngsten Gemeinderatssitzung in Millstatt der Verein Kunstradeln. Gemeinderat Franz Politzer (SPÖ) zeigte auf, dass der Bauhof für den Verein Leistungen in Höhe von knapp 3800 Euro erbracht hat, die nicht in Rechnung gestellt wurden. Der Kontrollausschuss hatte sich mit der Causa befasst. Gemeinderätin Brigitte Glinz (Grüne): „Es geht uns um die Vorgangsweise. Für diese Leistungen gibt es keine Bedeckung, es wurden auch Rechnungen übernommen, als es noch gar keinen Verein gab.“ Bürgermeister Johann Schuster (SPÖ): „Wir haben wenig Geld, um unsere Vereine zu unterstützen, deshalb helfen wir öfters mit Bauhofleistungen aus. Diese Form der Unterstützung erhalten auch andere Vereine.“ „Als kulturellen Futterneid“ bezeichnete Gemeinderat Heribert Dertnig (ÖVP) die Kritik von Politzer, der selbst Künstler ist. Der Antrag des Kontrollausschusses, dem Verein 3800 Euro in Rechnung zu stellen, wurde abgelehnt. Kritisiert wurde vom Kontrollausschuss auch, dass mit Verfügungsmittel Kunstwerke von Vizebürgermeister Michael Printschler (SPÖ) im Wert von rund 6000 Euro angekauft wurden. Die Bilder wurden als Geschenk in den Partnergemeinden San Daniele und Wendlingen sowie bei der Eröffnung des Lindenhofs übergeben. Brigitte Glinz ortete in dieser Vorgangsweise eine „schiefe Optik“ und forderte „diese Praxis einzustellen“.
Andrea Steiner