Start um 6.50 Uhr beim Hochtor auf 2504 Meter Seehöhe, Schnee, Eis, minus 4 Grad. Danach fallen nicht nur sämtliche Bekleidungsschichten, sondern auch persönliche Grenzen, ehe nach gefühlten vier verschiedenen Klimazonen das Ziel am Abend in Grado – bei angenehmen 22 Grad – erreicht ist.
Elf Radsportler haben sich auf den Weg gemacht, darunter die Erfinder des Projektes, Paco Wrolich (Kärnten Werbung), Alfred Brunner (Sportaktiv) sowie Ex-Profi Rene Haselbacher. Der Erstversuch war für eine handverlesene Schar, vom Profi bis zum Amateurradfahrer. „Die Strecke umfasst alles, was Radfahrer lieben: die Berge, die herrlichen Täler im Alpe-Adria-Raum, die magische Grenze der 300 Kilometer - das Feedback war irrsinnig positiv“, schwärmt Wrolich.
„Fuga“ wird im Rennradsport die Spitzengruppe genannt und dementsprechend wurde gekurbelt: 38er-Schnitt bis Villach, nach 315 Kilometern in Grado (9:40 Stunden reine Fahrtzeit) immerhin noch eine Durchnittsgeschwindigkeit von 33 km/h. Dabei stellten sich der Predil-Pass (Slowenien) und 1996 Höhenmeter (bei knapp 4000 Tiefenmetern) in den Weg. „Strecke und Tempo sollen bewusst anspruchsvoll sein, aber so, dass es alle schaffen können“, meint Wrolich, der nach dem gelungenen Pilotprojekt an der Fortsetzung für 2018 bastelt. „Da wollen wir auf maximal 100 Teilnehmer limitieren.“ Das Interesse ist riesig, für zwei freie Plätze haben sich 80 Radler gemeldet.
Christoph Heigl