Die HLW-Hermagor bietet ein neues Bildungsangebot für die dreijährige Fachschule. Es soll als zusätzliches Ausbildungsmöglichkeit zur einjährigen Fachschule und der fünfjährigen Höheren Lehranstalt ab Herbst 2017 in der Region Hermagor angeboten werden.

Ab dem kommenden Schuljahr erfahren Jugendliche des dreijährigen Schultyps mit touristisch-gastronomischer Aussrichtung eine intensive Berufsorientierung und –ausbildung. Einen Halbtag pro Woche können sich Mädchen und Burschen entweder im kreativ-sozialen oder im technisch-handwerklichen Bereich erproben.

Technisch-handwerklich und Kreativ-sozial

Der technisch-handwerkliche Zweig wird mit der Fachberufsschule 2 in Villach und dem Verein „Zukunft-Industrie- und Handwerk Gailtal“ gestaltet. Die zwölf Wochen Praxiserfahrung in Betrieben und Unterrichtseinheiten in den Werkstätten der Berufsschule, mit dem Knowhow der Berufsschullehrer, sollen künftig auch an die Lehrzeit angerechnet werden.

Der kreativ-soziale Zweig soll die Schüler für Dienstleistungs- und
Gesundheitsberufe vorbilden. Hier geben die zwölf Wochen Praxiserfahrungen  Einblicke in das gewünschte Arbeitsfeld und die Sicherheit bei der späteren Berufswahl erhöhen.

Die Zusammenarbeit mit heimischen Betrieben in den Praxiswochen und die aktive Mitarbeit von Betriebsinhabern in der Ausbildung an der Schule erhöht die Sicherheit bei der Wahl des richtigen Jobs. Weiters sollen die Praxisphasen das gegenseitige Kennenlernen von Firma und zukünftigen Mitarbeiter sowie die Chance auf einen Arbeitsplatz in der Region erhöhen.

Einzigartige Kooperation der HLW Hermagor mit dem Landesschulrat, der regionalen Wirtschaft und der Politik soll künftig dem Fachkräfte-Schwund Einhalt gebieten. Landesschulratspräsident Rudolf Altersberger, HLW-Lehrer Markus Wettl, Fachvorständin Wilma Szöke, HLW-Direktor Christian Warmuth, Bürgermeister Siegfried Ronacher, Tischlermeister Rainer Holz, Obmann Verein „ZHIG“ Franz Wiedenig, Fachberufsschule-Direktor Josef Stocker, Wirtschaftskammer-Obmann Hannes Kandolf und Herbert Torta
Einzigartige Kooperation der HLW Hermagor mit dem Landesschulrat, der regionalen Wirtschaft und der Politik soll künftig dem Fachkräfte-Schwund Einhalt gebieten. Landesschulratspräsident Rudolf Altersberger, HLW-Lehrer Markus Wettl, Fachvorständin Wilma Szöke, HLW-Direktor Christian Warmuth, Bürgermeister Siegfried Ronacher, Tischlermeister Rainer Holz, Obmann Verein „ZHIG“ Franz Wiedenig, Fachberufsschule-Direktor Josef Stocker, Wirtschaftskammer-Obmann Hannes Kandolf und Herbert Torta © KK/Privat

90 Prozent der Schüler haben einen Abeitsplatz

HLW-Direktor Christian Warmuth sieht durch diese persönliche Beziehung einen klaren Vorteil für den Start ins Berufsleben: „ Ein ähnliches Modell wird seit fünf Jahren erfolgreich in der einjährigen Fachschule geführt. Mit diesem Schulabschluss haben 90 Prozent der Absolventen einen unterschriebenen Arbeitsvertrag oder wechseln in die dreijährige Fachschule.“

Die Tatsache, dass die Schüler nach Abschluss der dreijährigen Fachschule eine entsprechende Reife erlangt haben, entspricht dem Wunsch der Betriebe und erhöht die Chance mit dem passenden
Arbeitsplatz eine Karriere zu starten. Für dem amtsführenden Präsidenten Rudolf Altersberger birgt das neue Bildungsangebot ein großes Potenzial für die Zukunft, weil sich Partner finden, die in ihrem
möglichen Handlungsrahmen dazu beitragen wollen, dass es der Region gut geht. „Die HLW Hermagor nutzt die Synergien mit der  Fachberufsschule 2 in Villach über Distanzen hinweg. Somit sind beide strahlende Gewinner, vor allem aber die Region. Nach Abschluss der dreijährigen Fachschule wechseln die meisten in einen Beruf und da wäre es sinnvoll, die Zeit davor für eine gute berufliche Praxis und
theoretische Ausbildung zu nützen, um die Nahtstellen zu schließen, wo immer wieder Talente und Interessen verloren gehen.“

Perspektiven für junge Menschen

Für Landesschulinspektor Herbert Torta ist es wichtig, die jungen Menschen rechtzeitig abzuholen und sie unter Berücksichtigung individueller Stärken, Talente und Interessen an die richtigen
Ausbildungsplätze zu bringen und das soll mit diesem Pilotprojekt für Österreich unterstützt werden. „Wenn es uns mit diesem Modell gelingt, Schülern Perspektiven anzubieten, werden sie in der Region bleiben, zufrieden sein und positiv zur volkswirtschaftlichen Entwicklung beitragen“, ist Torta überzeugt.