Für die Reißeckbahn im Bezirk Spittal an der Drau gibt es nach wie vor keine Interessenten. Wie der Kraftwerksbetreiber Verbund am Montag gegenüber der Austria Presseagentur Agentur (APA) erklärte, sei bei der drei Monate dauernden Suche kein einziges Angebot zur Übernahme eingelangt. Die Bahn wird damit wohl nicht mehr in Betrieb gehen.
Der Verbund hatte die Bahn seit August angeboten. "Davor hatten wir seit zwei Jahren mit den regionalen Touristikern und mit Gemeinden über Möglichkeiten einer Fortführung des Betriebs gesprochen - diese Gespräche sind aber ohne Ergebnis geblieben", sagte Verbund-Sprecher Robert Zechner.
Die Reißeckbahn in den Hohen Tauern wurde seit den 1960er-Jahren auch touristisch genutzt. Nach dem Bau einer Betriebsstraße auf den "Schoberboden" war sie für den Kraftwerksbetrieb aber nicht mehr notwendig. Der Verbund wird die Bahn nicht mehr betreiben, man hatte zuletzt einen jährlichen Abgang von 700.000 Euro zu bezahlen gehabt.
FPÖ-Kritik an Einstellung
Erwin Angerer, Bürgermeister von Mühldorf und FPÖ-Abgeordneter zum Nationalrat, erneuert seine Kritik an der Einstellung des Betriebes. Die Verbund AG, die zu 51 Prozent im Eigentum der Republik Österreich steht, hat sich entschlossen, die Reißeckbahn einzustellen, obwohl unternehmensintern für 2016 von einem Bilanzgewinn
von mehr 200 Millionen Euro ausgegangen werde, so Angerer in einer Aussendung. "Trotzdem will man eine Bahn einstellen, die für die Region wichtig ist, und somit agieren Minister und Verbund eindeutig widersprüchlich zu ihren selbst definierten Zielen", ist der freiheitliche Politiker verärgert darüber eines der Top Zehn-Ausflugsziele Kärntens sterben zu lassen, während andere Bereiche, deren Wertschöpfungspotenzial eher zweifelhaft ist, mit Unsummen ausgestattet werden, so Angerer.