Ich bin da so reingerutscht“, sagt Markus Locker und lacht. Die Augen richtet er aber gleich wieder suchend auf das satte Grün mit den bunten Tupfen zu seinen Füßen. Denn hier in den Irschener Blumenwiesen, die noch ganz ursprünglich wachsen dürfen, gedeihen die wertvollsten Küchenschätze. „Das ist für mich der größte Luxus: Ich kann jeden Tag rund ums Haus gehen und mir die Wildkräuter zusammensuchen, die ich für meine Gerichte brauche. Andere Köche müssen dafür viel Geld bezahlen“, schwärmt Locker in der Wiese hockend. „Wilder Oregano“, jubelt er, zückt die Schere und schneidet mehrere Stiele ab, um sie dann in einen Korb voller duftender Kräuter wandern zu lassen. „Früher hatte ich zu Kräutern kaum einen Bezug. Ich habe die normalen gängigen Küchenkräuter verwendet, wie man das als Koch eben so lernt“, schmunzelt der gebürtige Steirer. Koch wollte er schon immer werden: „Da kann man seiner Kreativität freien Lauf lassen und meine Oma, bei der ich als Kind viel Zeit verbrachte, hat mich immer animiert.“