Dem Mythos Porsche widmet sich ein neues Buch voll geschichtsträchtiger Bilder. Karl Ludvigsen nimmt seine Leser auf eine Reise mit, die ins Gmünd der 1940er-Jahre führt. Dorthin waren Ferdinand und Ferry Porsche während des Zweiten Weltkrieges mit ihrer Autoproduktion übersiedelt – gegen den Willen des nationalsozialistischen Rüstungsministers Albert Speer, der Porsche im heutigen Tschechien ansiedeln wollte.
Aber Ferdinand Porsche, der geniale Konstrukteur, schickte seine Mitarbeiter Karl Rabe und Josef Mickl in einem VW-Kübelwagen von Stuttgart über den Großglockner nach Gmünd. Im Maltatal wurde in der Karnerau eine als Sägewerk getarnte Autoschmiede eingerichtet. Wenig später folgten 30 Bahnwaggons mit Maschinen und Teilen, selbst Baracken wurden aus Stuttgart nach Gmünd übersiedelt.
Karl Ludvigsen widmet in seinem Buch dem Kärntner Joseph Mickl viel Platz. Mickl war Mathematiker und Strömungstechniker – er gilt als Pionier der Stromlinie. Mickl hatte im Ersten Weltkrieg für die Österreichische Marine die ersten flugfähigen Wasserflugzeuge der Welt konstruiert. Später war Mickl war an vielen Konstruktionen (etwa am Auto-Union-Rennwagen für Bernd Rosemeyer) beteiligt. In Gmünd sollte Mickl sogar einen turbinengetriebenen Jet für die Wehrmacht entwickeln. Es kam nicht mehr dazu.