Sie gelten als Inspiration für ihre Mitmenschen, konnten sich mit eigener Kraft zurück ins Leben kämpfen, stellen das Wohl anderer über das ihre und bewiesen Charakterstärke und Durchhaltevermögen – im Rahmen der „Köpfe des Jahres“-Wahl der Kleinen Zeitung werden besondere Persönlichkeiten vor den Vorhang geholt. In der Kategorie „Starke Persönlichkeiten“ kämpfen fünf Personen aus den Regionen Oberkärnten und Osttirol um den Titel. Wer wird Ihr Sieger?

Gilbert Kohlhuber

Von klein auf zog es Gilbert Kohlhuber in die Berge und auf Kletterfelsen. Ein Kletterausflug mit dem Sohn einer Mitarbeiterin wurde ihm jedoch zum Verhängnis. Nachdem sich ein Karabiner geöffnet hatte, stürzten die beiden in die Tiefe. Der Bub kam mit leichten Verletzungen davon, der 31-Jährige brach sich Hals- und Brustwirbel sowie elf Rippen. Der Liesertaler schwebte mehrere Tage in Lebensgefahr. Als er wieder bei Bewusstsein war, bekam er die niederschmetternde Diagnose: „Inkomplette Querschnittlähmung“. Seitdem ist er rund um die Uhr damit beschäftigt, sich mit seinem E-Rolli und der Unterstützung von Freunden und seiner Familie zurück ins Leben zu kämpfen.

Gilbert Kohlhuber beweist mentale Stärke und Durchhaltevermögen
Gilbert Kohlhuber beweist mentale Stärke und Durchhaltevermögen © KK/Privat

Karlheinz Striednig

Vizeleutnant Karlheinz Striednig (60) wurde als „Soldat des Jahres 2023“ ausgezeichnet. Er gilt, laut Laudatio, als Urgestein des Jägerbataillons 25 und verkörpert „Mut, Tapferkeit und Treue in vorbildlicher Weise“. Er habe im gesamten Bundesheer einen positiven Bekanntheitsgrad erreicht. Striednig selbst sagt, er sei schon immer „mit Leib und Seele Soldat gewesen“. Der geborene Spittaler und Vater dreier Töchter hat viele Jahre mit Friedenstruppen im Ausland verbracht. Ein Einsatz in Afghanistan vor rund 20 Jahren, als er einen Arbeiter aus einem 31 Meter tiefen Brunnen bergen konnte, bleibt ihm bis heute in besonderer Erinnerung.

Karlheinz Striednig mit seiner Auszeichnung
Karlheinz Striednig mit seiner Auszeichnung © Markus Traussnig

Christina Obwexer

Christina Obwexer (38) aus Matrei sitzt seit 20 Jahren im Rollstuhl. Mit dem Projekt „Auf den zweiten Blick“ bringt sie körperbehinderte Menschen lässig in den Vordergrund. Damit tourte sie heuer durch Österreich und Bayern und sorgte für Begeisterung, um nicht zu sagen, für Furore. In Norwegen, in Italien, unter Wasser, in der Luft und in den Bergen war man dafür unterwegs, mit Startschuss vor zwei Jahren. Spektakuläre Fotos sind dabei entstanden, von körperbehinderten Menschen, die in Situationen dargestellt sind, in denen man sie nicht vermutet.

Christina Obwexer sorgt für Begeisterung mit besonderen Fotos
Christina Obwexer sorgt für Begeisterung mit besonderen Fotos © KK/Jackscorner

Ursula Blunder

Seit zehn Jahren unterstützt Ursula Blunder den gemeinnützigen Verein FamiliJa in Obervellach. Die Geschäftsführerin blickt auf viele Erfolge zurück. Mit ihrer Hilfe konnten unter anderem die familienunterstützenden Angebote wie Kleinkindbetreuungseinrichtungen und Kindertagesstätten laufend erweitert und verbessert werden. Blunder, die unter anderem als Gesundheitspsychologin und Sozialpädagogin tätig ist, legte stets besonderen Wert auf den Betrieb der schulischen Freizeitbetreuungen im Rahmen der Ganztagesschulen.

Ursula Blunder bei der Ehrung zu ihrem 10-Jahr-Jubiläum
Ursula Blunder bei der Ehrung zu ihrem 10-Jahr-Jubiläum © KK/Familija

Manuela Stoxreiter

Im Sommer 2023 verlor Manuela Stoxreiter ihren Mann. Der 38-jährige Oberkärntner Landwirt verstarb nach langer, schwerer Krankheit. Er ließ seine Frau, vier Kinder und einen Bauernhof, der weitergeführt werden musste, zurück. Freunde richteten ein Spendenkonto für die junge Familie ein, da zu all der Trauer, „auch noch das Finanzielle hinzukommt“. Die vierfache Mutter setzte alles daran, den Betrieb am Laufen zu halten und ihren Kindern eine Stütze zu sein. Mit großem Einsatz führte sie den Hof samt Molkerei weiter.

Manuela Stoxreiter führt den Oberkärntner Hof samt Molkerei weiter
Manuela Stoxreiter führt den Oberkärntner Hof samt Molkerei weiter © KK/Privat