Die Möll – sie ist das Herzstück des Mölltals und ein wichtiger Naherholungsraum für mehr als 10.000 Bewohnerinnen und Bewohner. Doch der reißende Fluss steht vor einer existenziellen Bedrohung, wie die Bürgerinitiative „Retten wir die Möll“ warnt. Der Bau eines 200 Millionen Euro teuren Schwallausgleichskraftwerkes durch die Kelag ist ihnen nach wie vor ein Dorn im Auge: Durch den Bau will der Energiekonzern zum einen die Schwall-Sunk-Problematik im Fluss reduzieren. Zum anderen soll der Wasserschwall aus den bereits bestehenden Kraftwerken Außerfragant und Gößnitz zur Stromerzeugung genutzt werden. Dafür ist ein 17 Kilometer langer Druckstollen mit einem Durchmesser von sechs Metern unter der Reißeckgruppe geplant, der in das Kraftwerk Kolbnitz münden soll.

„Sechs Meter, das ist annähernd vergleichbar mit einer Röhre unserer Autobahntunnels“, heißt es seitens der Initiative. Laut ihnen könne man in diesem Stollen bis zu 30.000 Liter Möllwasser pro Sekunde zur Energiegewinnung ableiten. Dadurch würde die Möll ab Flattach dadurch auf ein Drittel ihres Abflusses reduziert werden. „Das geplante Projekt würde dem Fluss bis auf eine kleine Restwassermenge alles Wasser entziehen und den Lebensraum für Mensch und Natur nachhaltig gefährden“, so die Mitglieder weiter und kritisieren damit die geplanten Restwassermengen in den Sommer- und Wintermonaten, die die Kelag Mitte Juli bekannt gab.

Infoabend mit Klimaexperten

Mit Händen und Füßen will man sich gegen den Bau des Kraftwerkes wehren, dafür rief die Initiative auch eine Onlinepetition ins Leben, in der bereits mehr als 6000 Unterschriften gesammelt werden konnten, die sich ebenso für den Erhalt des Flusses aussprechen. Zudem lädt die Initiative am Freitag, den 22. November, zu einer Infoveranstaltung in den Kultursaal Obervellach ein. Beginn ist um 19.30 Uhr. Interessierte werden in Kurzvorträgen über die Pläne, ihre Auswirkungen und die Argumente für den Schutz der Möll informiert. Außerdem werden Zahlen, Fakten und mögliche Folgen für das Mölltal und seine Bewohner vorgestellt. „Bei unserer Veranstaltung wird zudem der Klimaexperte Gerhard Hohenwarter von der Geosphere Austria einen Einblick in die Klimaentwicklung der Alpen geben“, teilt die Bürgerinitiative noch mit.