Es ist wieder so weit: Die Kleine Zeitung sucht die „Köpfe des Jahres“. Nominiert sind Personen, die mit ihrem Wirken in den unterschiedlichsten Bereichen Großes erreicht haben und dadurch als Inspiration für ihre Mitmenschen gelten. In der Kategorie „Kultur und Entertainment“ stehen in Oberkärnten und Osttirol fünf „Köpfe“ zur Wahl, welche das Publikum mit ihren Werken und Performances berühren wollen und sich mit ihrer Kreativität und Fantasie einen Namen in der jeweiligen Region gemacht haben. Wer bekommt Ihre Stimme?
Theresa und Elisa Mutschlechner
Hans Mutschlechner entwickelte sein Kleinkunst-Mosaik OLALA in Lienz zu einem Fixpunkt im internationalen Festivalkalender. Am Eröffnungstag der 33. Ausgabe des Straßentheater- und Zirkusfestivals OLALA ist der Gründer heuer im Sommer völlig unerwartet verstorben. Viele fragten sich: „Ist Olala mit dem Mutsch gestorben?“ Doch das Festival fand statt. Im Oktober haben dann Mutschlechners Töchter, Theresa und Elisa, bekanntgegeben, dass sie das Straßentheater- und Zirkusfestival ihres Vaters mit einem neuen Kernteam fortführen. Vom 22. bis 26. Juli 2025 werden also Zirkus- und Straßentheaterkünstler aus aller Welt die Stadt Lienz wieder etwas bunter machen. Erste Verhandlungen mit Künstlern laufen. „Wir können verraten, dass viele Ideen noch von Hans persönlich stammen. Außerdem ist dem Verein Ummi Gummi von vielen Seiten große Unterstützung zugesprochen worden.“
Julia Schuster
Kunsthistorikerin und Juristin Julia Schuster aus Millstatt leitet den Bau des Kunsthauses der ZMI GmbH in Gmünd. Ab Mai 2025 wird sie die Kunsteinrichtung leiten und somit die Arbeit ihrer Mutter fortsetzen. Sie will auch in Zukunft Ausstellungen großer Künstler zeigen, die sich neben der Malerei auch anderen Bereichen wie Bühnenbild, Design und Druckgrafik gewidmet haben. Ihr Ziel ist es, den Besuchern ein Gefühl dafür zu vermitteln, wie ein Künstler ist, wofür er steht und was seine Bildwelt ausmacht. Gleichzeitig will sie mit dem Kunsthaus – ein modernisiertes und barrierefrei gestaltetes Museum – auch neue Akzente in der Künstlerstadt setzen. Geplant ist, das Gebäude zum Sitz der „Künstler:innenstadt Gmünd gemeinnützige Privatstiftung“ zu machen. Zudem soll es dort einen Museumsshop, einen Vermittlungsraum in Form eines Kinos und eine Kunstbibliothek geben.
Theres Cassini
Mitbewerberin Theres Cassini ist unter anderem für ihre außergewöhnlichen Skulpturen bekannt. Die 64-jährige Künstlerin aus Rattendorf im Gailtal startete ihre Karriere bereits als Kind mit Eigenkreationen aus Stoffresten, bevor sie sich der Fotografie widmete. Anfangs lichtete sie probeweise vor allem ihre Freunde in unterschiedlichen Posen ab, danach spezialisierte sie sich auf konzeptionelle Fotografie. Später widmete sie sich schließlich der Mode. Sie formte Stacheldraht- und Spinnennetzkleider, für die sie 1990 mit dem Modekunstpreis ausgezeichnet wurde. Ihre aktuellen Kreationen sind farbenfrohe Werke aus unterschiedlichen Stoffen und in verschiedenen Größen, die in Galerien in der Luft schweben. Die Räume sollen damit in „leuchtende Schwingungen“ versetzt werden. Auch mit Literatur und Philosophie beschäftigt sich die Künstlerin sehr gerne.
Esther Graf
Mit über 2,5 Millionen monatlichen Streams ist Esther Graf Österreichs erfolgreichste Musikerin auf Spotify. Kürzlich veröffentlichte sie ihr erstes Album „Happy Worstday“. In ihren Songs trifft Hip-Hop auf Deutschpop und Punk. Die 26-Jährige wuchs in der Gemeinde Trebesing auf, bevor es sie für ihre Karriere in die große, weite Welt zog. Obwohl sie auch als Model und Werbegesicht durchstartete, lag ihr Hauptfokus stets auf der Musik. In ihren Liedern verarbeitet sie Themen wie Liebe, Freundschaft und das Erwachsenwerden. Unter anderem sang sie den Titelsong zum Film „The Green Hell“, war bei der ORF-Show „Große Chance der Chöre“ dabei, ging auf eine ausverkaufte Solo-Tour und arbeitete mit vielen namhaften Künstlern und Künstlerinnen aus der Branche zusammen.
Bibiza
Falco lässt grüßen: „Wir sind unsterblich. Wir sind nicht ehrlich. Leben gefährlich. Unbeschwerlich. Bis einer weint“, heißt es im Text zum Song „Bis einer weint“ von BIBIZA. Mit bürgerlichem Namen heißt der Musiker Franz Bibiza. Er hat familiäre Bindungen nach Lienz, geboren wurde er vor 25 Jahren aber in Wien. Und dort macht er seit Jahren sehr erfolgreich Musik: Ausverkaufte Tour mit dem Debütalbum „Wiener Schickeria“ durch Österreich und Deutschland im Jahr 2023. Zwei Amadeus Nominierungen im selben Jahr. Der Radiosender FM4 erklärte das Lied „Akademie der bildenden Künste“ zum “Song des Jahres“. Heuer untermauerte BIBIZA die Bedeutung seiner Arbeit mit gleich fünf weiteren Amadeus-Nominierungen und erhielt den Award dann einmal als „Songwriter des Jahres“, und zweites Mal mit der Auszeichnung „Best Sound“ für das „Wiener Schickeria“-Album.