Gleich zweimal gab es im Laufe der Sitzung des Hermagorer Gemeinderates Donnerstagabend von der dicht besetzten Zuhörer-Tribüne her offenen Applaus für die Mitglieder des Gemeinderates und Bürgermeister Leopold Astner (ÖVP). Zuerst bedankte sich die starke Abordnung der Freiwilligen Feuerwehr (FF) Rattendorf unter Kommandant Markus Lopez für den für sie historischen Beschluss, in Rattendorf ein neues Rüsthaus zu errichten. Applaus gab es ebenso von einer Radniger Gruppe, die sich über die beschlossene Sanierung ihres „Badls“, des Naturschwimmbades Radnig, hoch erfreut zeigte.
Die Bausumme für das moderne Rüsthaus ist mit knapp einer Million Euro veranschlagt. Ein eigener Bauausschuss der FF beteiligte sich intensiv an der Planung, Architekt Herbert Angerer setzte alle Vorgaben in ein modern-futuristisches Projekt um. Die Kameradschaft wird ihren Teil zum Neubau beitragen, die Eigenleistungen werden mit rund 180.000 Euro beziffert. Gleich mehrmals wurde im Plenum die Notwendigkeit für den Neubau betont, zumal das derzeitige aus den 1950er-Jahren stammende FF-Domizil mittlerweile für Einsatzfahrzeuge viel zu klein ist, ein Löschfahrzeug muss sogar in einem landwirtschaftlichen Nebengebäude geparkt werden.
„Ein unhaltbarer Zustand für die personalmäßig stärkste Wehr in der Stadtgemeinde, die mit der FF Tröpolach im Schigebiet für die Sicherheit von rund 5000 touristischen Betten zuständig ist“, sagte Bürgermeister Astner. Auch Feuerwehrreferent Vizebürgermeister Günter Pernul (SPÖ) freute sich über diese wichtige Investition in mehr Sicherheit. Zuletzt häuften sich Gerüchten, dass er mit Monatsende aus dem Gemeinderat ausscheiden wolle, was von Pernul auf Anfrage der Kleinen Zeitung bestätigt wurde.
Sanierung des Naturschwimmbades beschlossen
Aufbruchstimmung herrscht auch in Radnig. Zuletzt sah es um den Zu- und Fortbestand des Naturschwimmbades nicht gut aus, zu Saisonbeginn zeigte sich aber mit dem Einstieg eines neuen Pächters der lang ersehnte Silberstreif am Horizont. Im Einvernehmen mit dem Pächter und der Unterstützung des Badvereines Radnig will nun die Stadtgemeinde ihren Beitrag leisten und eine grundlegende Sanierung der Anlage umsetzen. Dies betrifft primär neue Badestege, Technik, Buffet-Gebäude und Gastronomie. Knapp 120.000 Euro sollen in die Zukunft dieses Familien- und Kinderfreibades investiert werden.
Alle Fraktionen bekannten sich einstimmig zu beiden Projekten. Bürgermeister Astner erinnerte allerdings daran, dass die Gemeinden ohne Förderungen und Bedarfszuweisungen kaum noch größere Investitionen tätigen könnten. Der Spardruck des Landes werde die Situation noch verschärfen.