Die große Freude der vielen Gläubigen war spürbar, als am Sonntagvormittag die evangelische Tochtergemeinde Rattendorf in ihrer Kirche in Jenig die Segnung und offizielle Indienststellung der neuen Orgel feierte. Mit der „Königin der Instrumente“ hatte die Gemeinde in ihrer Geschichte angesichts rarer Geldmittel immer wieder Probleme, die erste wurde 1959 angeschafft, notwendige Reparaturen in den Jahren 1972, 1980 und 1993 halfen ein wenig, 2001 wurde jedoch jede weitere Sanierung als hoffnungslos bezeichnet. Der Wunsch nach einer neuen Orgel scheiterte über Jahre an den Kosten. Bis sich 2023 eine Chance auftat. Von der ehemaligen Superintendentialkuratorin Helli Thelesklaf kam der Tipp, dass die fast neue Orgel der Stephanuskapelle in Waiern zu erhalten wäre.

„Wir haben nicht lange gezögert und das Angebot angenommen“, erinnerte Kurator Herbert Neuwirth bei seiner Ansprache. Die von Erfolg begleitete technische „Umsiedelung“ ins Gailtal lag dann in den Händen der Wiener Orgelbauwerkstätte Aschermann, unterstützt von Andreas Hemmerlein (Deutschland).

Zahlreiche Gläubige feierten die Segnung der neuen Orgel mit
Zahlreiche Gläubige feierten die Segnung der neuen Orgel mit © Leopold Salcher

Die Pfeifenorgel ist fortan sowohl ein klangliches als auch visuelles Schmuckstück dieser Kirche, die 1935 und 1936 mit Steinen aus den umliegenden Wildbächen, Ziegel konnte man sich nicht leisten, gebaut wurde. Die evangelische Pfarrerin Veronika Ambrosch segnete die neue Orgel. „Sie ist und bleibt ein wunderbares Instrument des Glaubens“, freute sie sich. An den Gesamtkosten von rund 43.000 Euro beteiligen sich neben zahlreichen Spendern auch das Land Kärnten und die Stadtgemeinde Hermagor Presseggersee.

Bürgermeister Leopold Astner (ÖVP) gratulierte der Kirchengemeinde mit ihren Verantwortlichen zu diesem Gemeinschaftswerk. Nach einer technischen Orgeleinführung zog dann Diözesankantor Martin Lehmann alle elf Register der Orgel (ein Pedal, zwei Manuale) und füllte den voll besetzten Kirchenraum mit einer beeindruckenden Klangfülle, wie sie eben nur die „Königin der Instrumente“ bieten kann. Musikalisch mitgestaltet hat auch eine  Bläsergruppe der Trachtenkapelle „Alpenrose“ Waidegg.