Der Tod – es ist ein natürlicher Prozess, der Teil des Lebens ist. Gesprochen wird in der heutigen Gesellschaft jedoch kaum darüber, es ist unangenehm und schmerzt. Ein achtköpfiges, ehrenamtliches Team vom Roten Kreuz Spittal hat es sich zur Aufgabe gemacht, Sterbende und ihre Angehörigen durch die schwerste Zeit bis zum Abschied zu begleiten und für die Hinterbliebenen auch in ihrer Trauerphase da zu sein. Eine von ihnen ist Natalie Schönegger, die sich auch um die Öffentlichkeitsarbeit der Hospizbegleitung des Roten Kreuzes im Bezirk Spittal kümmert. Monika Hopfgartner ist für die Bezirkskoordination verantwortlich.
Den Klienten und Angehörigen stehen Schönegger und ihre Kollegen als Ansprechperson zur Seite, mit denen über Gedanken, Gefühle und Ängste gesprochen werden kann. „Das fällt Sterbenden mit dem Hospizteam oft leichter, als mit ihren Angehörigen“, weiß Schönegger. Man versuche, die verbleibende Zeit auf Erden so angenehm, wie möglich zu gestalten, beschreibt die Oberkärntnerin ihr Tätigkeitsfeld. Der Fokus liegt dabei auf der Entlastung der Sterbenden, sodass diese so lange wie möglich oder sogar bis zuletzt zu Hause sein können. „Hospiz- beziehungsweise Sterbebegleitung hat jedoch nichts mit Pflege zu tun, sondern bedeutet psychosoziale Begleitung, Beratung und Unterstützung von Palliativpatienten und deren Angehörigen in der Zeit der Krankheit, des Schmerzes, des Abschieds und der Trauer“, betont Schönegger.
Mit Tabu brechen
Was viele nicht wissen, ist, dass jede sterbenskranke Person in Österreich die Dienste von Schönegger und ihren Kollegen Silke Platzer, Renate Gsodam, Karin Steiner, Hopfgartner, Petra Kanavc, Waltraud Priemer und Hermann Reiterer kostenlos in Anspruch nehmen kann. „Das Angebot ist auch unabhängig vom Alter, der Herkunft, des Einkommens oder der Ethik“, erklärt sie. Es sei lediglich die Kontaktaufnahme mit dem Hospizteam des Österreichischen Roten Kreuzes erforderlich.
Weil das Team immer wieder bemerkte, dass der Tod und der Prozess des Sterbens nach wie vor mit einem Tabu behaftet ist, riefen sie das Projekt „Erzähl mir was vom Tod - den Himmel mit Kinderaugen sehen“ ins Leben, das aktuell zusammen mit Viertklässlern der Volksschule Gmünd umgesetzt wird. Zudem wolle man damit auch auf das Angebot der Hospizbegleitung aufmerksam machen