Bis auf drei Gemeinden – Mallnitz, Heiligenblut und Weißensee – ist der Bezirk blau eingefärbt. In Zahlen: Die FPÖ verzeichnet 43,89 Prozent der Wählerstimmen gefolgt von der ÖVP mit 22,20 Prozent, der SPÖ mit 19,53 Prozent, den Neos mit 6,72 Prozent, den Grünen mit 3,52 Prozent, der Bierpartei mit 2 Prozent, der KPÖ mit 1,05 Prozent, der Keine mit 0,64 Prozent und der LMP mit 0,45 Prozent. Somit fuhr die FPÖ ein Plus von 20,80 Prozent im Vergleich zur Nationalratswahl 2019 ein. Die ÖVP verzeichnet den größten Verlust mit einem Minus von 15,44 Prozent. Die Grünen verloren 4,14 Prozent, die SPÖ 3,25 und die Neos 0,03. Der KPÖ gelang ein Plus von 0,71 Prozent und der Keine ein Plus von 0,32 Prozent.
„Hoher persönlicher Einsatz“
Erwin Angerer (FPÖ), zeigt sich überwältigt vom großen Wählervertrauen. „Es ist unserem Team mit Tina Berger, Christoph Staudacher, meiner Wenigkeit und allen Funktionären im Bezirk zu verdanken, dass wir so gut abgeschnitten haben. Es stand ein hoher persönlicher Einsatz und viel Arbeit dahinter“, sagt der Bezirksparteiobmann und Landesspitzenkandidat der FPÖ.
„Das Ergebnis ist für mich persönlich schockierend, aber natürlich zu akzeptieren. Die Wählerinnen und Wähler haben entschieden“, sagt SPÖ-Bezirksparteivorsitzende Marika Lagger-Pöllinger. Nun wolle man hinterfragen, warum die Wähler ihr Vertrauen zu einem großen Teil der FPÖ geschenkt haben. „Es hat einen Grund, warum diese Wahl so ausgefallen ist. Die Aufgabe wird es sein, Sorgen und Ängste der Menschen anzunehmen und zu schauen, wie man besser darauf hinarbeiten kann, dass sie auch uns wieder das Vertrauen schenken“, so Lagger-Pöllinger weiter.
Kein Grund zum Jubeln für die ÖVP
„Für die ÖVP ist es kein Grund zum Jubeln“, sagt Michael Maier, Bürgermeister von Radenthein und Bezirksparteiobmann. „Als regierende Partei, die durch so schwere Zeiten steuert, wurden wir offenbar abgestraft. Der Wahlausgang ist zur Kenntnis zu nehmen, die Wähler wollen offensichtlich eine Veränderung“, resümiert Maier.
Dorothea Gmeiner-Jahn, Bezirkssprecherin der Grünen sagt, dass man unter „schwierigen Umständen noch die Haut gerettet hat“: „Blickt man auf die Nationalratswahlen der vergangenen zehn Jahre zurück, hat es bei den Grünen immer ein großes Auf und Ab gegeben. Dieses Mal hatten wir sozusagen einen hohen Regierungsmalus. Für die Bundesregierung war es eine der schwierigsten Phasen in der Zweiten Republik. Als grüne Hochburgen sind noch Weißensee, Greifenburg und Millstatt. Ich danke dem harten Kern, dass er uns gewählt hat.“
Ludwig Maria Gasser ist in Oberkärnten Einzelkämpfer und einziger NEOS-Kandidat des Wahlkreises West. „Die Ergebnisse zeigen, dass bei dieser Wahl die FPÖ und die NEOS die einzigen Gewinner waren. So viele Menschen wie noch nie haben uns ihre Stimme gegeben.“ Für den Bezirk Spittal gilt das nicht ganz: Hier pendelten sich die „Pinken“ auf dem Ergebnis von 2019 ein.