„In Zeiten wie diesen sind Anpassungen und Veränderungen unumgänglich“, mit diesen Worten meldete sich das Team von „TMH-Helicopter“ rund um Dreifach-Olympiasieger Thomas Morgenstern und Ex-Profifußballer Martin Hinteregger an ihre Kundinnen und Kunden auf Instagram. Damit verkündeten die Kärntner das Aus ihrer Firma. Seit Langem waren sie auf der Suche nach einem Hubschrauberlandeplatz in Oberkärnten.
Nun haben Morgenstern und Hinteregger „aufgrund einer Reihe von Umständen“ beschlossen, die Aktivität der „TMH-Helicopter GmbH“ einzustellen. „Diese Entscheidung ist uns nicht leichtgefallen, spiegelt jedoch unsere Verpflichtung wider, verantwortungsvoll und im besten Interesse aller Beteiligten zu handeln“, schreiben sie. Doch zunächst zurück zu den Anfängen.
Die Wege zu Piloten
Im Jahr 2019 gründete „Morgi“ die „Morgenstern Helicopter GmbH“, deren Stützpunkt in Mauterndorf im Lungau war. Geboten wurden neben Erlebnisflügen, Eventflügen sowie VIP- und Charterflügen auch Film- und Fotoaufnahmen. Rund zwei Jahre später zeigte dann auch „Hinti“ Interesse am Fliegen. Die TV-Serie „Der Bergdoktor“ entfachte beim 32-jährigen Sirnitzer die Faszination für Helikopter. Sein Traum wäre der Job als Rettungspilot in den Bergen. Nach seinem Helikopter-Schnupperkurs und der darauffolgenden Ausbildung zum Privatpiloten war es dann fix: Morgenstern und Hinteregger gründeten gemeinsam die Firma „TMH-Helicopter GmbH“. Der Name der Firma ist hier eine Vermischung ihrer Initialen: Thomas Morgenstern/Martin Hinteregger, das M steht für Morgenstern und Martin.
Mit dem von Hinteregger in die Firma eingebrachten Helikopter konnten sie das Angebot an Charterflügen ausbauen. Ein Höhepunkt für ihre Kunden, waren die Schnupperflüge, die Morgenstern bereits vorher anbot. Dabei konnten die Gäste selbst am Doppelsteuer sitzen und gemeinsam mit einem Fluglehrer abheben.
Erinnerungen und Herausforderungen
Darauf folgten Geschichten, die den beiden immer in Erinnerung bleiben werden. Beispielsweise gab es einen Flug, der dem 37-jährigen Seebodner Ex-Skispringer wohl immer im Gedächtnis bleiben wird: Eine 96-Jährige stieg bei ihm erstmals in ein Fluggerät und war so begeistert, dass sie Freudentränen weinte. Auch Charity-Veranstaltungen und viele Bilder sind es, die sie an die schönen Stunden der Flüge erinnern, wenn sie über die Seen, Täler und Alpen in Kärnten und in der Umgebung geflogen sind. Ganz unter dem Motto: „Sechs Menschen, zwei Maschinen, eine Leidenschaft. Das Fliegen“, wurde die Firma geführt. Zu ihrem Team gehören zwei Piloten sowie zwei weitere Mitarbeiterinnen. Die Flotte besteht aus einem Mehrzweckhubschrauber und einem Helikopter.
Doch auch mit Herausforderungen mussten sie kämpfen, so waren sie bis zum Schluss auf der Suche nach einem geeigneten Landeplatz in Oberkärnten. Der Standort hätte demnach strategisch Sinn ergeben müssen, damit mit einem Mehrzweckhubschrauber der Marke Airbus auch Einsatzflüge durchgeführt werden können, etwa für Hüttenversorgung, Leitungskontrollen oder im Katastrophenfall. Zunächst war einer in Baldramsdorf im Gespräch, dann einer gegenüber der Eissportarena Spittal. Aus beiden Landeplätzen wurde nichts. So sind sie bis zum Schluss weiterhin im Lungau und von Klagenfurt aus abgehoben.
Flüge noch bis Ende Oktober
Anfang August kamen Morgenstern und Hinteregger gemeinsam zu dem Entschluss, die Aktivität der „TMH-Helicopter GmbH“ einzustellen. Gültige Gutscheine können noch bis 31. Oktober eingelöst werden. „Ihre Treue und Ihr Verständnis in diesen Zeiten bedeuten uns sehr viel. Es war uns stets eine Ehre, Ihnen unvergessliche Erlebnisse am Himmel zu bereiten. Wir hoffen, dass wir bis Ende Oktober noch viele schöne Flüge gemeinsam erleben dürfen“, heißt es auf ihrer Instagram-Seite, mit abschließenden „fliegerischen“ Grüßen vom gesamten Team rund um Morgenstern und Hinteregger.