Die im November 1934 im Mölltal geborene Gerlinde Drewes hieß mit Mädchennamen Glinitzer. Die Mutter war eine Teuchlerin, der Vater, ein gebürtiger Villacher, war Lehrer. Er hatte eine begnadete Bassstimme im damaligen Junglehrerquintett. Von ihm schien Gerlinde ihre besondere Begabung für das Singen geerbt zu haben. Sie wuchs in Greifenburg auf und besuchte nach der Unterstufe des Gymnasiums in Spittal die Lehrerbildungsanstalt in Klagenfurt. Schon im Alter von 15 Jahren wurde sie von Günther Mittergradnegger „entdeckt“ und als weitaus jüngstes Mitglied des Madrigalchores Klagenfurt aufgenommen.
Der berufliche Weg führte die Pädagogin von der Volksschule am Weißensee über die Hauptschule in Greifenburg nach Spittal an der Drau, wo sie die Fächer Deutsch, Englisch, Musik und Leibeserziehung unterrichtete. 1958 heiratete sie ihre große Liebe Hellmuth Drewes. Zwei Kinder (Walter und Barbara) und vier Enkelkinder waren der Stolz der beliebten Bürgermeistergattin.
Eine begnadete Solistin mit beeindruckender Stimme
Sie sang lange Zeit im Singkreis Porcia Spittal und ließ ihre Stimme auch im legendären Frauenterzett und als Solistin erklingen. Norbert Artner war von ihrer Stimme so beeindruckt, dass er sie zu vielen Aufnahmen für die Serie „Frohes Singen, frohes Klingen“ einlud. Wie er betonte, war ihre unverwechselbare Naturstimme für seine Volksliedbearbeitungen ganz besonders gut geeignet.
Im November hätte Gerlinde ihren 90. Geburtstag gefeiert. Sie ist friedlich im Kreise ihrer Liebsten eingeschlafen. Die Verabschiedung findet am Samstag, dem 14. September um 11 Uhr in der Aussegnungshalle in Spittal statt.
Willi Pleschberger