„Es hat uns wirklich sehr überrascht, wie toll die Leute unsere Aktion angenommen haben“, versucht Sylvia Preimeß den Erfolg des Recycling-Projektes zu beschreiben. Bunte Banner, mit denen die Faschingsgilde Spittal in den vergangenen Jahren ihre Umzüge ankündigte, wurden zu Taschen verarbeitet. Die Feldkirchner Schneiderin Andrea Wieshofer-Madrutter von „Wieslbag“ nähte rund 70 Taschen und viele Schlüsselanhänger. Verkauft wurden die Produkte im Tourismusbüro Spittal und in der örtlichen Stadtbuchhandlung (Morowa). „Bereits vor dem Verkaufsstart fragten die Leute nach den Taschen. Wir mussten neue Produkte nachliefern, weil alles vergriffen war“, sagt die Umzugsorganisatorin. Der Rest wurde beim Spittaler Candle Light-Dinner verkauft.
2000 Euro kamen dank des Recycling-Projektes zusammen, 500 Euro legten die Spittaler Narren noch oben drauf. Klar war, dass das Geld gespendet werden soll: „Ich habe beim Jugendamt nachgefragt, ob sie jemanden wüssten, der finanzielle Hilfe benötige. So kam der Kontakt zu Jonathan und seiner Familie zustande“, sagt Preimeß. Jonathan ist 5 Jahre alt und lebt mit seinen Eltern in Steinfeld. Seit einem Zwischenfall nach seiner Geburt hat der Junge eine schwere Behinderung. Neben kostenintensiven Therapien benötigt er auch einen Treppenlift. „Wir haben noch die Faschingsgilde Steinfeld an Bord geholt, die sich mit 1000 Euro beteiligte. So konnten wir Jonathans Familie 2000 Euro übergeben“, freut sich Preimeß.
Kontakt zu Familie Mitterer
Kurze Zeit später wurde der restliche Geldbetrag verteilt. „Wir haben von den Unwettern in Baldramsdorf gehört und Bürgermeister Friedrich Paulitsch kontaktiert. Er hat uns auf die Familie Mitterer aufmerksam gemacht“, so Preimeß. Vier Muren zerstörten deren Zaun, das Gartenhaus, die Garage, die beiden Familienautos und den Garten, der ein Rückzugsort für ihren schwer beeinträchtigten Sohn Adrian (12) und seine Schwester Alessa (10) war. „Ihnen haben wir die letzten 1500 Euro überreicht“, sagt Preimeß. Ob die Gilde ihre Recycling-Aktion wiederholen möchte, wollen sie sich noch offen lassen. „Jetzt warten wir mal auf die neuen Banner und dann sehen wir weiter.“