Die Terminkalender der Oberkärntner Lerninstitute sind voll: Dort erhalten Schülerinnen und Schüler im Volksschulalter bis zum Maturanten in den Sommerferien Nachhilfe, wiederholen mit geschultem Personal den Stoff und werden bei den Vorbereitungen für Nachprüfungen im Herbst unterstützt. Diese rücken nämlich mit Beginn des neuen Schuljahres immer näher und bringen einen Großteil der Schülerinnen und Schüler bereits jetzt ordentlich ins Schwitzen.
Die Nachfrage nach Nachhilfe sei ungebrochen hoch, lautet der Tenor der Lerninstitute. „Heuer konnten wir einen leichten Zuwachs gegenüber dem Vorjahr verzeichnen“, teilt Angela Schmidt vom „LernQuadrat“, das neben Standorten in Klagenfurt und Wolfsberg auch einen in Spittal betreibt. Eine Entwicklung, die Klaus Saringer, Geschäftsführer von „learnUp“ in Hermagor, beobachtet, ist, dass viele Eltern Nachhilfe-Kurse immer kurzfristiger anfragen. „Außerdem wollen sie das Angebot aus finanziellen Gründen nicht mehr vier Wochen, sondern nur mehr drei Wochen in Anspruch nehmen“, so Saringer weiter.
Spielerisches Englisch-Lernen
Die meisten Nachhilfe-Kurse beginnen Anfang beziehungsweise Mitte August. Etwas anders handhabt es Monika Liebhardt vom „Lernstudio Liebhardt“ in Obervellach. „Drei Wochen nach Schulende beginnen wir mit den ‚Englisch & Abenteurer-Camps‘ für Schüler zwischen sechs und elf Jahren“, erzählt sie. Diese Camps sind das Ergebnis einer Kooperation mit dem Förderverein KunstRaum Obervellach, der SportUnion Obervellach und Liebhardts Lernstudio. „Es handelt sich dabei um eine Kombination aus spielerischem Englisch-Lernen mit Bewegungsspielen, Liedern, Rätseln und einfachen Alltags-Dialogen, kreativem Basteln und Werken sowie Outdoor-Aktivitäten wie Tennis, Fußball und Rafting am Nachmittag“, erklärt die Oberkärntnerin, die neben den Camps auch Nachhilfe-Stunden in ihrem Lernstudio gibt.
Während bei Saringer und dem „LernQuadrat“ Nachhilfe-Stunden in Mathematik, Englisch, Deutsch, Italienisch und Nebenfächern angeboten werden, konzentriert sich Liebhardt nur bis zur neunten Schulstufe auf Mathematik, Englisch und Deutsch. „Ab der Oberstufe biete ich dann nur die Sprachfächer Englisch, Deutsch und Französisch bis zur Matura an“, erklärt sie.
Einzeln und in Kleingruppen
Anders als bei Liebhardt, die Einzelunterricht bevorzugt, arbeitet man beim „LernQuadrat“ und bei Saringers „learnUp“ in Kleingruppen von maximal zwei bis sechs Kindern. Zwischen 45 und 90 Minuten dauern die Einheiten. „Die Intensivkurse dauern dreimal 45 Minuten pro Tag und laufen von Montag bis Freitag. Dabei wird jeder Schüler individuell betreut. Außerdem gibt es noch die Möglichkeit, Einzeltrainings in den Ferien zu buchen“, informiert Schmidt.
Den größten Aufholbedarf gebe es im Fach Mathematik, lautet die gemeinsame Antwort. Die Gründe sind vielfältig: Einerseits handle es sich noch um Defizite aus der Corona-Zeit und den Vorjahren, andererseits würden die Erklärungen in der Schule nicht für jeden Schüler ausreichen, um den Stoff zu verstehen. „Während reine Rechenbeispiele noch weniger Probleme bereiten, sind es oft Textaufgaben, bei denen die Schüler anstehen. Sinnerfassendes Lesen und das Herausfiltern wichtiger Informationen fällt ihnen schwer“, sagt Saringer. Ein Fach, das ebenfalls oft angefragt werde, sei Englisch. Zwar sei man für die letzten beiden Ferienwochen bereits gut ausgebucht, ein paar Restplätze gibt es in den Lerninstituten aber noch.