Die Oberdrauburger trauern um ihren Chronisten Franz Jochum. Der Ehrenbürger der Marktgemeinde setzte sich zeitlebens für die Revitalisierung des mittelalterlichen Ortskerns von Oberdrauburg ein und war 30 Jahre lang Obmann des „Burg- und Museumsvereins Oberdrauburg“. In 13 Publikationen und Bildersammlungen holte der ehemalige Postamtsleiter das geschichtliche Erbe des Ortes vor den Vorhang. Er machte das Zentrum zu dem, was es heute ist: einem Juwel für Freunde alter Baukultur.
Zentrum war so gut wie unbewohnt
Am 2. August verstarb der Träger des Großen Ehrenzeichens für Verdienste um das Land Kärnten im Alter von 80 Jahren. Sein Interesse für das historische Oberdraubug setzte Mitte der 1970er-Jahre ein. Nach dem Hochwasser 1966 war das Zentrum so gut wie unbewohnt, es gab Pläne, am Ortsrand alles neu zu bauen. Jochum und der damalige Bürgermeister Josef Pirker traten unnachgiebig dafür ein, die alten Häuser zu revitalisieren und ein umfangreiches Sanierungskonzept auszuarbeiten. Professor Franz Jochum engagierte sich auch für die Kommunalpolitik. Von 1979 bis 1997 war er als Gemeinderat und von 1985 bis 1997 als Vizebürgermeister tätig.
„Er hat uns besondere Werte mitgegeben“
„Durch seine humorvolle und Generationen verbindende Art hat er uns besondere Werte mitgegeben, das Familienleben und vor allem die Gemeinschaft geprägt“, teilen seine Angehörigen, darunter Ehefrau Traudl sowie die Kinder Gerald, Daniela und Hannes samt Familien auf der Parte mit. Die Verabschiedung findet am Donnerstag, dem 8. August, um 10 Uhr, in der Pfarrkirche Oberdrauburg statt.