Von der Backstube der Confiserie Semmelrock in Hermagor kommen nicht nur außergewöhnliche süße Kreationen auf die Tische und in die Vitrinen, hier wird auch exzellent guter Konditoren-Nachwuchs herangebildet. Vor kurzem absolvierte die Nichte von Konditor-Olympioniken Erich Semmelrock ihre Lehrabschlussprüfung als einzige ihres Jahrganges mit ausgezeichnetem Erfolg. Julia Semmelrock (23) hatte zu Beginn eigentlich anderes im Sinn. „Nach dem Besuch der Tourismusschule in Oberpinzgau machte ich die Matura und strebte im Tourismus eine Karriere an“, erzählt die Weißenseerin.
Lehrzeit mit Matura nur eineinhalb Jahre
Sie fand auch umgehend in einem arrivierten Hotel eine Anstellung und war knapp drei Jahre in der Rezeption tätig. Diese Arbeit und die Umgebung entsprach aber nicht ihren persönlichen Erwartungen, also fasste sie sich ein Herz und sattelte um. Ihr Weg führte in die Wulfeniastadt und da direkt in die Backstube ihres Onkels Erich, hier begann sie ihre Lehre als Konditorin. Da sie die Matura in der Tasche hatte, dauerte die Lehrzeit nur eineinhalb Jahre. „Mir taugt einfach die Vielfalt, die der Konditorberuf mit sich bringt, da kann man seine Kreativität richtig ausleben“, begründet sie ihren Umstieg. „Außerdem, ich habe schon immer gerne Kuchen gebacken.“ Ja, und warum die Lehre ausgerechnet beim Onkel? „Erich zählt zu den Besten seiner Zunft, also weshalb woanders hingehen?“
Meisterprüfung wird anvisiert
Lehrherr Erich Semmelrock ist voll des Lobes für Julia. „Sie hat eine blitzschnelle Auffassungsgabe, ist überaus kreativ und besitzt einen unbändigen Leistungswillen.“ Das nächste Ziel hat sich Julia schon gesteckt, die Meisterprüfung ist bereits anvisiert. Julia: „Ich will da bleiben und mich in den Betrieb einbringen.“ Es ist daher nicht unmöglich, dass sie in fernerer Zukunft Meister und Onkel Erich Semmelrock in der Backstube nachfolgt. Den Zug zum Tor oder besser gesagt in die Backstube, der ist der jungen Konditorin Julia Semmelrock nicht abzusprechen. Und das ist gut so.