Am 10. Mai 1970 lernten sich Elisabeth und Kurt Pflanzer bei einer Flugshow in Wien kennen. Kurz darauf – nach einem gemeinsamen Badeurlaub in Rimini – zog der Frischverliebte im zwölf Quadratmeter großen Zimmer seiner Zukünftigen ein. Schnell war den beiden klar, dass sie füreinander bestimmt waren. Am 25. Mai 1974 fuhr schließlich eine weiße Hochzeitskutsche durch Matzendorf in Wien. „Das war damals eine Sensation. Das gab es noch nie. Bis heute nicht“, erinnert sich Kurt Pflanzer.

Die 14-tägige Hochzeitsreise führte die Frischvermählten nach Albena in Bulgarien. „Wir verpassten bei einer Zwischenlandung in Sofia unseren Reiseleiter und mussten uns dort im alten Grande Hotel ein Zimmer nehmen. Aufgrund eines Küchenbrandes gab es dann kein Abendessen“, erinnert sich der 74-Jährige. Die Jahre vergingen. Gemeinsam hatten sie – vor ihrer Pensionierung – 25 Angestellte in 6 Geschäften. Kurt war in der Büromaschinenbranche und Elisabeth im Gesundheits- und Schönheitsbereich tätig. Zwei Kinder krönten ihr großes Glück.

Die Blumenmädchen begleiteten sie 50 Jahre lang

Vor sieben Jahren verschlug es die beiden nach Seeboden, um „dort zu wohnen, wo andere Urlaub machen“. Ihre Goldene Hochzeit nahmen sie als Anlass, um nochmals zu heiraten. Als Liebhaber der Serie „Verrückt nach Meer“ entschlossen sie sich für eine Reise mit der MS Artania, um auf „Seemannsart“ getraut zu werden. Ein besonderer Höhepunkt: Sie hatten die gleichen – inzwischen erwachsenen – Blumenmädchen wie damals. Die Hochzeitsreise führte sie von Hongkong bis nach Dubai. Ein Erlebnis, das sie mit vielen Bildern festgehalten haben, wie alle anderen Abenteuer in ihrem Leben auch.

„Wenn wir gemeinsam Fotos durchsehen und unser Leben Revue passieren lassen, sind wir mit großer Dankbarkeit erfüllt. Wir haben uns noch immer so gern und müssen etwas richtig gemacht haben“, sagt Pflanzer, der trotz 50 glücklichen Ehejahren mit seiner 72-jährigen Herzensdame keine „Beziehungstipps“ an die jüngere Generation geben will. „Keine Ehe ist perfekt, auch die unsere nicht. Es gibt immer Höhen und Tiefen. Wichtig ist aber, dass man immer zusammenhält und diese gemeinsam durchsteht. Heute wird einfach zu wenig gestritten und kaum noch miteinander gesprochen. Ab und zu müssen die Fetzen fliegen und dann versöhnt man sich wieder. In Liebesfilmen fällt die Klappe immer nach der Hochzeit. Im echten Leben geht es danach aber erst richtig los.“