Seit 1968 finden sich Naschkatzen aus ganz Oberkärnten in Bad Kleinkirchheim ein, um sich beim gemeinsamen Kaffeeklatsch durch verschiedene Kuchen und Torten zu kosten. Im Sommer warten in den Vitrinen der Traditionskonditorei Hutter zwischen 15 und 20 und in den Wintermonaten bis zu 30 unterschiedliche Sorten auf die Besucher. Über die Jahrzehnte hinweg entwickelte sich der Betrieb zu einem beliebten Treffpunkt. Das Team rund um Betreiberin Michaela Hutter war bei den Gästen für Freundlichkeit und Gastfreundschaft bekannt.

Einer dieser langjährigen Mitarbeiter ging kürzlich in Pension, nach dem Sommer hört eine weitere Mitarbeiterin auf. Einer der Gründe, warum sich Hutter „schweren Herzens“ für das endgültige Aus entschied: „Es kommen viele Faktoren zusammen. Einige Mitarbeiter werden bald in Pension gehen. Meine Tochter wird den Betrieb nicht übernehmen, sie studiert Wirtschaft und hat andere Berufswünsche. Zudem würden in den kommenden Jahren große Investitionen anstehen. Ich sperre lieber jetzt zu, als in ein paar Jahren mit einem Haufen Schulden.“

Normalbetrieb bis 15. September

Zudem hatte der Betrieb – wie viele andere Unternehmen auch – in den vergangenen Jahren mit erhöhten Lohn- und Betriebskosten zu kämpfen. „Die Politik wird sich etwas überlegen müssen, damit sich das Arbeiten wieder lohnt. Wir stehen jeden Tag in der Konditorei, aber die Einnahmen stehen in keiner Relation zu den Ausgaben. Es ist schade, aber die Politik zwingt uns förmlich zu diesem Schritt“, so Hutter weiter.

Bis 15. September hat die Konditorei noch täglich geöffnet. Auch für ihre Mitarbeiter hat sich Hutter etwas überlegt: „Ich habe sie alle gut untergebracht. Meine Konditoren, unsere Rezepte und die beliebte Franz-Klammer-Torte wechseln zur Bäckerei Weissensteiner.“