Unterschiedliche Anteile von Gerste, Roggen, Hafer und Saubohnen werden gekocht, getrocknet, geröstet und fein gemahlen – fertig ist das Mölltaler Traditionsgericht Munggn. Das entstandene Mehl zählt zu den kulinarischen Besonderheiten im Oberen Mölltal und galt bei Bergleuten und Bauern lange Zeit als Kraftnahrung, die benötigt wurde, um nach langen Arbeitstagen wieder Energie zu tanken. In vielen Haushalten war es üblich, Munggn selbst herzustellen und zu süßen Gerichten wie Kuchen oder gemeinsam mit Dörrzwetschken und Zucker zu verarbeiten. Doch auch als Beilage zu herzhaften Gerichten, beispielsweise in Form von Knödeln, war Munggn lange Zeit beliebt. Mittlerweile ist das heimische „Grundnahrungsmittel“ – unter anderem, weil der Anbau und die Verarbeitung sehr aufwändig sind – in Vergessenheit geraten.