„Die Themen Bildung, Kinderbetreuung und Pflege sind für das Möll- und Drautal sehr relevant. Es war an der Zeit, Maßnahmen umzusetzen“, schildert Arnold Klammer, Bürgermeister von Obervellach, die Intention hinter der Initiative „Mehr Bildung fürs Mölltal“. Gemeinsam mit dem Land Kärnten, dem Verein FamiliJa und Herzog-Personaltraining wurde der Lehrgang für Kleinkinderzieher und Tageseltern nach Oberkärnten geholt.
„Als wir in den heimischen Tälern unterwegs waren, habe ich mit Kindergartenleiterin Sandra Kerschbaumer gesprochen. Schnell war uns klar, dass wir weitere pädagogische Ausbildungsmöglichkeiten in ländlichen Regionen anbieten müssen. Mit dieser Idee traten wir an Landesrätin Sara Schaar heran“, sagt Marika Lagger-Pöllinger, Bürgermeisterin von Lendorf. Nach den Standorten Spittal, Hermagor und Villach wird die Ausbildung ab Mitte November auch in Obervellach und Winklern angeboten. Ziel ist es, Politik für Frauen im ländlichen Raum zu schaffen, ihnen mehr Selbstbestimmtheit durch eine eigene Verdienstquelle zu ermöglichen und mit Ausbildungs- und Arbeitsmöglichkeiten die heimische Wertschöpfung zu steigern.
Anmeldung ab sofort möglich
Wolfgang Herzog von Herzog-Personaltraining: „Wir wollen den Aufwand für unsere Teilnehmer so gering wie möglich halten. Es ist schwer, Familie, Job und Ausbildung unter einen Hut zu bringen. Lange Anfahrtszeiten erschweren die Organisation. Deshalb wollen wir den regionalen Aspekt weiter ausbauen und auf Ausbildungspersonal aus dem Mölltal setzen. Somit können wir Lehrende und Lernende in der Region halten.“
Der Lehrgang umfasst 430 Unterrichtseinheiten, aufgeteilt in Theorie und Praxis, mit Themen wie Sport, Gesundheit, Sicherheit und Kindesschutz. Die Ausbildung dauert sieben Monate und wird auch berufsbegleitend angeboten. Die Kurse finden unter der Woche zweimal abends und am Samstag immer ganztägig statt. Start ist voraussichtlich Mitte November. Bewerbungen werden ab sofort online entgegengenommen. Es folgt ein Auswahlgespräch, bevor über die Kursplatz-Vergabe entschieden wird. Zu den Voraussetzungen zählen unter anderem eine abgeschlossene Berufsausbildung, das vollendete 18. Lebensjahr und ein Sprachnachweis des Levels B2. Zudem müssen 160 Praktikumsstunden absolviert werden. „Meiner Erfahrung nach führen diese Praktika oft zu fixen Anstellungen. Im Schnitt können wir so rund 90 Prozent unserer Kursteilnehmer an Arbeitgeber vermitteln“, sagt Herzog.
Kurskosten-Förderung aus dem Frauenbildungsfonds
Die Kurskosten belaufen sich auf 2995 Euro plus Prüfungsgebühr. „Es gibt allerdings Fördermöglichkeiten aus dem Frauenbildungsfonds. Damit wollen wir es interessierten Frauen ermöglichen, auch ohne die notwendigen finanziellen Mittel die Ausbildung zu absolvieren“, erklärt Lagger-Pöllinger. Die maximale Gruppengröße pro Kurs beträgt 22 Teilnehmer, im Schnitt sind es 18. „Wir hoffen, möglichst viele interessierte Damen, selbstverständlich aber auch Männer, mit diesem Angebot zu erreichen. Gute Pädagogen geben Kindern die Chance, sich optimal zu entwickeln und im Leben voranzukommen“, zeigt sich FamiliJa-Geschäftsführerin Ursula Blunder optimistisch.
Interessierte können unter www.herzog-personaltraining.com mehr über die Ausbildung, die Voraussetzungen und die Teilnahmebedingungen erfahren.