Das Firmenareal der Maltaholz GmbH in Karnerau in Gmünd ist 40.000 Quadratmeter groß. Doch was genau verbirgt sich in den riesigen Hallen, die man beim Vorbeifahren sieht? Es handelt sich um ein Holzhandels-Unternehmen, das 1946 von Martin Genser
gegründet wurde. 1978 übernahm Walter Genser den ursprünglichen Sägewerksbetrieb. Seit 2015 leiten Bernhard Genser, dessen Ehefrau Nina und Bruder Andreas die Geschicke der Maltaholz GmbH. Der Großhändler für Laub- und Nadelschnittholz bietet eine breite Palette, die von slawonischer Eiche und Esche, bosnischer Buche, skandinavischer Fichte und Kiefer über amerikanische Nuss, Kirsche und Ahorn bis hin zu baltischer Birke und Erle und diversen Obsthölzern reicht.
„Unser ständiges Lager umfasst 6000 Kubikmeter Schnittware in 35 verschiedenen Holzarten“, sagt Bernhard Genser, der als geschäftsführender Gesellschafter fungiert und für den Ein- und Verkauf zuständig ist. Das Holz wird in kammergetrockneter Qualität angeboten, das heißt, dass es in Trockenkammern technisch getrocknet und in einer klimatisierten Halle gelagert wird. Doch zuvor müssen viele Holzarten in offen Hallen gelagert werden, das kann je nach Stärke und Holzart bis zu fünf Jahre dauern. Die Abnehmer des Sortiments sind wiederum Detail-Holzhändler und Industriebetriebe in Österreich und den Nachbarländern. Jährlich werden im Schnitt 7000 Kubikmeter Schnittholz und 20.000 Schüttraummeter Hackgut verkauft.
Solaranlagen auf den Hallendächern
Die Hallen und Lagerflächen wurden zwischen 1999 und 2011 sukzessive erweitert. 2019 wurde auf den Dächern die erste Photovoltaikanlage errichtet, 2022 folgte die zweite. So kann der energieintensive Betrieb rund 270 Kilowattpeak (kWp) selbst produzieren. „Unseren Kunden bieten wird auch die Trocknung ihres eigenen Schnittholzes an. Wir verfügen über eine Trockenkapazität von rund 1000 Kubikmetern und die Möglichkeit der Lagerung in mehreren großen Hallen, mit einer Gesamtfläche von rund 11.000 Quadratmetern“, schildert Genser. Außerdem verfügt Maltaholz über drei Dämpfkammern, welche zur Lohndämpfung für Kunden bereit stehen. Gedämpftes Holz findet vorwiegend bei der Gestaltung von Außenfassaden Verwendung. Es wird aber auch für den hochwertigen, optisch anspruchsvollen Innenausbau genutzt.
Ein weiteres Geschäftsfeld ist seit zwei Jahren die Herstellung von Ein-Schicht-Massivholzplatten, die nach individuellen Wünschen produziert werden. Tischlermeister Heimo Lagger leitet die Platten-Manufaktur, deren Erzeugnisse an Holzhändler vertrieben werden.
„Ein weiteres Standbein ist die Bereitstellung von trockenem Hackgut aus regionalem Energieholz, hinzu kommen Brennholz, Rindenmulch und Energierundholz“, schildert Bernhard Genser, der 13 Mitarbeiter beschäftigt. Das Hackgut wird auch für die 2016 in Betrieb gegangene „Heizbox“ benötigt. Es handelt sich dabei um eine Nahwärmeversorgung für 23 Einfamilienhäuser in der „Grünleitensiedlung“. 30 weitere Häuser sollen in den kommenden Jahren noch angeschlossen werden. Der Gemeinde Gmünd war eine nachhaltige Energieversorgung des von ihr initiierten Baulandmodells ein wichtiges Anliegen.
„Holz wird immer eine wichtige Rolle spielen“
In den vergangenen Jahren wurde viel in die Modernisierung und Energieautarkie des Standorts investiert. Die Familie Genser bewies stets große Leidenschaft für den Werkstoff Holz. Diese Passion spricht aus Bernhard Genser: „Auch wenn es nicht jeder Naturfreund und Umweltschützer so sieht, trotzdem ist Holz seit Jahrhunderten der Baustoff mit dem größten Nachhaltigkeitspotential. Es ist und bleibt der einzige, natürlich nachwachsende Primärrohstoff unseres Planeten. Daher wird Holz auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen. Sei es als einfacher Dachstuhl oder als ästhetisches Möbel.“