Er hat klein angefangen und sich bis ganz nach oben gearbeitet – die Rede ist vom Oberkärntner Helmut Petschar. Seit 2006 lenkt er als Geschäftsführer die Geschicke bei Kärntnermilch, deren Hauptstandort seit je her in Spittal liegt. Doch seine Geschichte bei dem Traditionsbetrieb begann viel früher: Während seiner Schulzeit betrat Petschar als junger Ferialpraktikant erstmals die Hallen des gigantischen Unternehmens in Villach, das damals noch den Namen „Oberkärntner Molkerei“ trug. Nach erfolgreich abgeschlossener Matura an der Bundeshandelsakademie und Bundeshandelsschule (kurz HAK) im Jahre 1983 arbeitete Petschar knapp zwei Jahre als Mitarbeiter in der EDV, ehe er den Betrieb verließ und für fünf Jahre bei der Raika Drautalbank anheuerte.
1990 führten ihn seine Wege allerdings zur „Oberkärntner Molkerei“ zurück, wo ihm die Stelle des Verkaufs- und Marketingleiters anvertraut wurde, die Petschar rund 16 Jahre lang ausübte. In dieser Zeit setzte er sich auch für die Umfirmierung auf „Kärntnermilch“ ein, die schließlich 1993 im Zuge des 70. Firmen-Jubiläums auch erfolgte.
Das erfolgreichste Geschäftsjahr
Im Juni 2006 folgte der nächste Karrieresprung: Petschar wurde zum neuen Geschäftsführer und Direktor des Spittaler Traditionsbetriebes ernannt. Seitdem hat sich viel getan: Noch im gleichen Jahr erfolgte etwa die Umstellung der Molkerei auf eine gentechnikfreie Produktion, 2013 ging die Entwicklung und Markteinführung der Bio-Wiesenmilch über die Bühne. Zugleich war dieses Jahr auch das beste Geschäftsjahr in der Unternehmensgeschichte mit 102,7 Millionen Euro Umsatz. 2016 wurde ein Logistikzentrum mit einem Hochregallager gebaut und in Betrieb genommen. 2019 erfolgte die Neukonzeptionierung der Verkaufsmärkte in Genuss Meiereien mit regionalen Sortimenten als Nahversorger. Im gleichen Jahr wurde außerdem die Genuss Meierei Hermagor eröffnet, es folgten weitere Standorte in Villach, Spittal und zuletzt in Feldkirchen.
Für Engagement geehrt
Mit Petschar als Geschäftsführer etablierte sich Kärntnermilch als stabiler Betrieb, der stets am neuesten Stand der Zeit ist. Rund 67,3 Millionen Euro wurden seitdem investiert. Still wird es deshalb am Spittaler Standort aber noch lange nicht. „Heuer wird die Photovoltaik-Anlage mit 600 kWp Leistung fertiggestellt. Zudem wird ein Biomassekraftwerk errichtet, um Gas zu 100 Prozent durch Biomasse zu ersetzen“, informiert Petschar. „Wir möchten auch den Bauern die Möglichkeit geben, das Hackgut zu liefern.“
Für sein jahrelanges Engagement wurde der heute 60-Jährige anlässlich seines Geburtstages vergangene Woche auch mit dem Großen Ehrenzeichen des Landes von Landeshauptmann Peter Kaiser, Landeshauptmann-Stellvertreter Martin Gruber, Landtagspräsident Reinhart Rohr und Landesrat Sebastian Schuschnig ausgezeichnet.