Eine Großinsolvenz wurde heuer aus Flachau vermeldet: Über das seit 1965 bestehende Familienunternehmen Weiss GmbH, das auf Holzhandel spezialisiert ist und auch einen Verkaufsstandort in Spittal betreibt, wurde ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung eröffnet. Die Passiva betrugen rund 15 Millionen Euro, die Aktiva 2,85 Millionen Euro. Rund 360 Gläubiger und 107 Dienstnehmer waren betroffen.
Nun steht fest: Der Betrieb soll fortgeführt werden, allerdings wird es Teilschließungen geben, von der zwölf Filialen beziehungsweise Sparten betroffen sind. Das teilte der Kreditschutzverband 1870 am Freitag in einer Aussendung mit. Davon betroffen ist auch der Standort in Spittal, genauer gesagt das Baucenter Glabischnig in der Lendorferstraße in Spittal, das erst im August 2023 von Weiss übernommen wurde. Bis zur Übernahme wurde es jahrzehntelang erfolgreich als Familienbetrieb von der Firma geführt. Fünf Mitarbeiter aus Spittal sind aktuell von der Weiss-Insolvenz betroffen. Wann genau das Baucenter in Spittal geschlossen wird, darüber gibt es noch keine Auskunft.
Neben dem Standort in Spittal fallen folgende Bereiche in die Teilschließung: die Filialen St. Valentin, Tamsweg und Zell am See, die Sparten Produktion Eiche, Einkauf Ost, Technik BSP, Tischlerei und Montage, die Großhandel Pongau, Kärnten und Deutschland Süd sowie der Verkauf Tschechische Republik. Insgesamt sollen 40 Mitarbeiter von den nationalen und internationalen Umstrukturierungen betroffen sein.
Die Gründe für die Insolvenz führt Weiss laut Auskunft des Kreditschutzverbandes von 1870 auf unterbrochene Lieferketten durch den Ukrainekrieg sowie einen damit einhergehenden Umsatzrückgang zurück. Zudem hätten die steigenden Zinsen zu einem Nachfrageeinbruch beim Kauf von Wohnungen und Einfamilienhäusern geführt.
„Die Gläubiger sollen nach wie vor insgesamt zumindest eine Quote von 20 Prozent binnen zwei Jahren ab Annahme nicht jedoch vor rechtskräftiger Bestätigung des Sanierungsplanes erhalten“, heißt es vonseiten des Kreditschutzverbandes 1870. Gläubigerforderungen können bis zum 19. Juni (gerichtliche Anmeldefrist) über den KSV1870 angemeldet werden: ins.salzburg@ksv.at