Für Berro, Mailo und Yoda gab es am Samstag eine Premiere. Die jungen Hunde von Kärntner Bergrettern bestiegen zum ersten Mal einen Hubschrauber, flogen zum ersten Mal mit einem mit und trainierten im dritten Abschnitt der Übung, wie sie sich im Rahmen einer Seilbergung zu verhalten haben. Lorenz Geiger, Hundereferent der Bergrettung Kärnten, organisierte die Übung gemeinsam mit Bundes- und Landes-Flugrettungsreferent Albrecht Ebner sowie dem Öamtc. Zehn Hundeführer mit ihren vierbeinigen Rettern und 20 weitere Bergretter nahmen auf dem Hundeabrichteplatz in den Spittaler Auen daran teil. Eine große Wiese im Bereich der Marhube wurde vom Pilot des Christophorus als Lande- und Bergeplatz angeflogen.
„Weil wir zu Lawineneinsätzen überwiegend mit dem Hubschrauber gelangen, müssen die Lawinensuchhunde regelmäßig den Umgang mit dem Hubschrauber trainieren. Denn Rotorenlärm, der Wind beim Einsteigen, Druckwellen und Flugbewegungen sind für junge Hunde eine völlig neue Erfahrung“, sagt Geiger, der seinen fünften Schäferhund Berro für den Bergrettungsdienst ausbildet. Er hat die Hubschrauber-Basisübung mit Bravour bestanden.
Die Bergretter trainieren im Zuge der Übung auch, wie man die Hubschrauber-Piloten auf dem Landeplatz oder im Falle eines Lawinenunglücks im Bereich des Lawinenkegels einweist. „Die Piloten müssen sich auf die Bergretter absolut verlassen können. Bei solchen Einsätzen zählt jede Minute, daher ist es wichtig, dass sie so lange auf ihrer Position bleiben, bis der Hubschrauber gelandet ist“, gibt Ebner, der Berg- und Flugretter sowie Notfallsanitär ist, den Kollegen mit auf den Weg.
„Mit den Flugrettungsorganisationen Öamtc und ARA gibt es seitens der Landesleitung der Bergrettung eine sehr gute Zusammenarbeit. Es ist in beiderseitigem Interesse, jungen Hunden einmal im Jahr eine solche Übung zu ermöglichen“, ergänzt Ebner.
Die erfahreneren Hunde sind ebenso mit Spaß dabei wie die jungen. „Im Hubschrauber sind die meisten so entspannt, dass sie sogar einschlafen“, schmunzelt Geiger. Wenn sie am Fixtau hängen, fühlen sie sich dank des angelegten Fluggeschirrs und ihres Hundeführers sicher. „Es geht um ein spielerisches Erlernen der Abläufe, um dann im Ernstfall professionell handeln zu können“, betont Geiger. Derzeit gibt es in Kärnten 29 Bergrettungshunde, die im Schnitt eine zweijährige Ausbildung durchlaufen, um voll einsatzfähig zu sein.