Im Berger Traditionsbetrieb Ferienpark Putz startet man nach einjähriger Pause wieder durch. Nachdem Seniorchef Hansjörg Putz vergangenen Sommer im Alter von 85 Jahren verstorben war, musste zunächst die Verlassenschaft abgewickelt werden. Nun folgt Enkelin Carla Putz in seine Fußstapfen. Die 24-Jährige wird dabei von ihre Mutter Karin Putz und Onkel Hansjörg Putz tatkräftig unterstützt. Am 29. April erfolgt die Wiedereröffnung, zunächst aber nur im Haupthaus mit 70 Betten. „Wir hätten eine Kapazität von 110 bis 130 Betten, aber wir fangen schrittweise an, den Betrieb wieder hochzufahren“, sagt Carla Putz, die in Amerika geboren und aufgewachsen ist, aber die Sommerferien immer in Berg verbracht und im Betrieb von klein auf mitgeholfen hat.
Karin Putz ist seit Jahresbeginn vor Ort und leitete Maler-, Reinigungs- und Reparaturarbeiten in die Wege. Bei den Mitarbeitern, es werden im Sommer sechs oder sieben sein, kann sie teilweise auf das ehemalige Stammpersonal zurückgreifen. „Das ist in Zeiten wie diesen ein großes Glück, allerdings sind wir noch auf der Suche nach einem Hausmeister“, sagt Karin Putz, die auch in den vergangenen Jahrzehnten mitgeholfen hat, den Familienbetrieb zu managen.
Direkt neben dem Tourismusbetrieb befindet sich der 9-Loch-Golfplatz, der von Hansjörg Putz Senior mitbegründet wurde. Neben Golfern, zählen aktive, junge Menschen, aber auch Familien zur Zielgruppe. Tradition hat schon das Fechtcamp, an dem immer im August 30 italienische Jugendliche teilnehmen. „Außerdem haben wir mit dem Weißensee, der Emberger Alm, der Drau und dem Nationalpark Hohe Tauern die perfekte Umgebung für Flugsportler, Radler, Wanderer und Wassersportler“, sagt Clara Putz, die mit den Gästen geführte Wanderungen unternehmen wird.
Nebentrakt könnte zu Wohnungen umgebaut werden
Das Restaurant wird diesen Sommer aus personaltechnischen Gründen nur an vier Tagen pro Woche geöffnet sein. Frühstück, auch für Externe und Golfer ist immer möglich. „Wir werden montags und dienstags sowie samstags und sonntags für die Gäste Halbpension anbieten, es wird aber auch eine kleine à la carte-Auswahl geben“, schildert Karin Putz. In Betrieb genommen wird auch das Freibad sowie der Saunabereich, Massagen können vor Ort gebucht werden. Der bisherige Zwei-Saisonen-Betrieb wird im heurigen Winter geschlossen bleiben, die Zimmer sollen nämlich sukzessive renoviert werden. Für den Nebentrakt gibt es erste Überlegungen. „Man könnte ihn zu Wohnungen umbauen. Bereits mein Vater hatte die Idee, diese an aktive Seniorinnen und Senioren zu vermieten, die bei Bedarf Therapien oder sonstige Hilfestellungen erhalten“, sagt Karin Putz. Zunächst wolle man schauen, wie der Betrieb anläuft.
Die Ferienpark-Betreiberinnen freuen sich über die Unterstützung seitens der Gemeinde und Bürger aus dem Ort. „Demnächst wird eine Feuerwehr-Übung auf unserem Areal durchgeführt, im Zuge dessen werden uns die Feuerwehrleute bei der Reinigung der Dachrinnen helfen“, schildert Karin Putz, die sich freut, dass die Aufbauarbeit der vier vorangegangen Generationen fortgesetzt wird. Ihr Uropa Josef Schader begann zu Beginn des 20. Jahrhunderts am Bauernhof ein Zimmer zu vermieten, daraus entstanden später drei Gästevillen, was ein Prospekt aus 1912 dokumentiert. Dessen Tochter Erika Schader und Schwiegersohn Hans und später auch Hansjörg Putz können auf jeden Fall zu den Tourismuspionieren des Oberen Drautals gezählt werden.