Ein Blick zurück ins Jahr 2022: In den Gemeinden Stall und Rangersdorf kam es aufgrund starker Niederschläge zu mehreren Hochwasser-Ereignissen. Betroffen war unter anderem der Loisengraben, der die Ortschaft Latzendorf und die Mölltalstraße B 106 auf einer Länge von etwa 200 Metern vermurte. Brücken im Ortsbereich und Teile der Infrastruktureinrichtung wurden zerstört. Zehn Wohnobjekte mussten geräumt und saniert werden. Mehrere Fahrzeuge wurden samt Insassen mitgerissen und teilweise eingeschlossen.
Sofortmaßnahmen der Wildbach- und Lawinenverbauung (WLV) wie Bachräumungen, Bachprofilierungen, eine Beseitigung der Abflusshindernisse und die Räumung der Rückhalteräume konnten die Situation vorerst unter Kontrolle bringen. Ein Hochwasserschutzprojekt am Loisengraben sieht nun jedoch die langfristige Sicherung der Siedlungsbereiche von Latzendorf und den Schutz der Mölltalstraße bei Hochwasserereignissen vor.
Erreichbarkeit und Versorgung haben oberste Priorität
In der Regierungssitzung am Dienstag wurde über den Zuschuss für das Hochwasserschutzprojekt entschieden. „Nur so können wir die Sicherheit der Kärntner Bevölkerung gewährleisten“, sagte Landesrat Daniel Fellner (SPÖ), der gemeinsam mit Landeshauptmann-Stellvertreter Martin Gruber (ÖVP) auf die Wichtigkeit von Verbauungsmaßnahmen verwies.
Das Projekt soll bis 2026 realisiert werden. Die Gesamtinvestitionssumme beläuft sich auf 3,8 Millionen Euro. Der Landesmittelzuschuss beträgt 988.000 Euro, davon entfallen 789.000 Euro auf die Abteilung 12 Wasserwirtschaft und 190.000 Euro auf die Abteilung 9 Landesverwaltung. Die restlichen Mittel werden über den Bund (2.356.000 Euro), den Wasserverband Mölltal (258.400 Euro), die Kelag (106.400 Euro) und Verbund VHP (91.200 Euro) aufgebracht. „Die B 106 ist die Hauptverkehrsader im Mölltal und hat für die Erreichbarkeit und Versorgung der Bevölkerung oberste Priorität“, sagt Gruber, der das Projekt über das Straßenbaureferat anteilig mitfinanziert.