Photovoltaikanlagen werden immer bedeutender. Das hat auch die LAG (Lokale Aktionsgruppe) Nockregion-Oberkärnten erkannt und bereits 2023 im Lieser- und Maltatal ein Pilotprojekt umgesetzt: Mittels Drohnen wurden Häuser und Gemeindegrundstücke überflogen und auf ihr Photovoltaik-Potential hin überprüft. Analysiert wurde, wo Photovoltaikanlagen errichtet werden könnten. Gleichzeitig wurden Gräben, Flüsse und Hänge begutachtet, um Gefahrenstellen zu erkennen und diese im Bedarfsfall beseitigen zu können. „Das ist die zweite Säule des Projektes. Es gibt Bereiche, die unzugänglich sind, aber kontrolliert werden müssen und so kann die Situation aus der Luft beurteilt werden“, sagt Regionalmanagerin Christine Sitter und freut sich, dass dieses Projekt in eine zweite Runde geht.
85.000 Euro Gesamtkosten
Dass der Bedarf dieses Angebotes gegeben ist, zeigte eine Infoveranstaltung im Herbst. „Wir haben das Projekt vorgestellt, vier Gemeinden haben Interesse bekundet“, sagt KLAR!-Managerin und Mitverantwortliche Franziska Weineiss. Dabei sind diesmal Spittal, Seeboden, Bad Kleinkirchheim und Reichenau. KEM-Manager Georg Oberzaucher: „In Spittal werden zusätzlich Parkplätze auf ihr Potential hin überprüft. Dort könnten auf Überdachungen PV-Anlagen errichtet werden.“
Die Kosten belaufen sich auf 85.000 Euro. „Es ist uns gelungen, dass 80 Prozent durch Fördergelder finanziert werden. Der Rest wird auf die Gemeinden aufgeteilt und ist von der zu befliegenden Fläche abhängig“, erklärt Sitter. Das Projekt erstreckt sich über das heurige und nächste Jahr, die Firma Airxbig aus Walbersdorf übernimmt die Durchführung der Drohnenaufnahmen. In Folge werden diese von Airxbig ausgewertet und den Gemeinden und Bürgern zur Verfügung gestellt. „Das Projekt bietet Bürgern große Vorteile“, sagt Oberzaucher. Sie bekommen wichtige Erstinformationen, etwa ob das Hausdach grundsätzlich für eine PV-Anlage geeignet sei.
Kostenersparnis und punktgenauere Darstellung
Während Spittal und Reichenau beide Säulen des Projektes nutzen, nimmt man in Seeboden und Bad Kleinkirchheim nur die Befliegung von Gräben und Wildbächen in Anspruch. Der Grund ist, dass in beiden Gemeinden bereits Vorhaben bezüglich Photovoltaikanlagen laufen. „Durch die Drohnenaufnahmen kann man genau sehen, wo es Schäden gibt und welche bearbeitet werden müssen“, sagt etwa Thomas Schäfauer aus Seeboden. Matthias Krenn aus Bad Kleinkirchheim: „Neben den Fließgewässern wollen wir auch Hänge unter die Lupe nehmen und prüfen, ob Erosionsgefahr besteht.“ Als „zukunftsweisend“ beschreibt Gerhard Köfer das Vorhaben mit der LAG Nockregion-Oberkärnten: „Ich freue mich schon auf die Erkenntnisse.“ Für Reichenaus Bürgermeister Karl Lessiak stehen Effizienz und Zeitersparnis im Vordergrund.