„Gilbert Kohlhuber hat als Küchenchef wesentlich zum Aufbau unseres Lindenhofs beigetragen und uns über viele Jahre unterstützt“, sagt Gastronom Michael Berndl. Nach einem Unfall in einer Kletterwand, bei dem er einem Kind das Leben gerettet hatte, ist der Koch von den Schultern abwärts querschnittgelähmt. „Wir wollen einen Beitrag für den bevorstehenden barrierefreien Hausumbau und notwendige Therapien leisten, und haben uns entschlossen, am 6. April, um 18 Uhr, ein Charity-Dinner mit Gilberts Lieblingsspeisen auszurichten“, sagt Berndl, der rund 120 Gästen Platz bieten kann.
Kohlhuber, der sich vom Jungkoch bis zum Küchenchef im Lindenhof hochgearbeitet, und für eine Saison auch die Haubenküche des Hotel Seefischer in Döbriach, ebenfalls im Besitz der Familie Berndl, geleitet hatte, stellte das Menü zusammen. Wenn es seine Gesundheit erlaubt, möchte der 31-Jährige auch persönlich daran teilnehmen. Derzeit befindet sich Kohlhuber auf einem Reha-Aufenthalt im steirischen Tobelbad, wo er nach seinem Unfall am 14. Juni des Vorjahres, Fortschritte macht.
Karabiner öffnete sich
Doch wie hat sich das Unglück zugetragen? Als angehender Bergretter war Kohlhuber mit dem siebenjährigen Buben einer Mitarbeiterin im Klettergarten „Kreuzwand“ in Malta. Beim Durchführen von Kletterübungen bekam das Kind eine Panikattacke und konnte sich nicht mehr abseilen. Der Liesertaler kletterte zu ihm hoch und versuchte sich gemeinsam mit dem Buben abzuseilen. Weil sich aufgrund einer Verkettung unglücklicher Umstände der Karabiner öffnete, stürzten die beiden acht Meter im freien Fall ab.
Hals-, Brustwirbel und Rippenbrücke
Bei der Rettungsaktion drückte er den Siebenjährigen bis zum Aufprall fest an seine Brust, wodurch er ihm das Leben rettete. Mit leichten Verletzungen konnte das Kind das Krankenhaus bereits nach wenigen Tagen wieder verlassen. Kohlhuber hingegen erlitt Hals-, Brustwirbel und Rippenbrücke, die zu einer inkompletten Querschnittlähmung führten. „Nach einer Notoperation und mehreren Wochen Aufenthalt in den Krankenhäusern in Klagenfurt und Villach, konnte ich nur Kopf und Hals bewegen. Inzwischen kann ich schon die Arme heben und hoffe, dass Hände und Finger folgen“, schildert Kohlhuber, der sich ehrgeizig zurück ins Leben kämpft.
„Ich will wieder auf einem Gipfel stehen, meine Leidenschaft fürs Kochen ausleben und ein Kochbuch schreiben“, steckt er sich ehrgeizige Ziele. Ein riesiger Motivationsschub war am 16. März ein von der Bergrettung Lieser- und Maltatal organisierter Charity-Tourenlauf, bei dem 118 Bergretter und Private in Schönfeld an den Start gingen und so 5000 Euro gesammelt werden konnten. Die Berndls hoffen auf einen ähnlichen Erfolg bei ihrem Benefiz-Dinner.