Frisches, ofenwarmes Brot, würziger Speck, fangfrischer Fisch, mild-nussiges Kürbiskernöl und unterschiedliche Nudel-Sorten – anlässlich der 29. Ab-Hof-Messe in Wieselburg wurden unterschiedliche Produkte verkostet und ausgezeichnet. Neben den Kaiser-Prämierungen in den Kategorien Brot, Fisch, Öl, Speck, Pasta und Stamperl können sich Produzenten auch um Auszeichnungen wie „Das goldene Stamperl“ oder „Bio-Produkt des Jahres“ konkurrieren.
Unter den Siegern befinden sich auch Oberkärntner Betriebe. Sie konnten nicht nur ihre Kunden mit dem Geschmack und der Qualität ihrer Produkte überzeugen, sondern auch die Jury von Europas größter Spezialmesse für bäuerliche Direktvermarktung.
Goldenes Brot und prämierter Speck
„Warum wir so erfolgreich sind, das müssten wir eigentlich unsere Kunden fragen, die uns teilweise schon seit 30 Jahren die Treue halten“, sagt Christina Walter, die den familiengeführten Bauernladen Walter in Räuflach in der fünften Generation betreibt. Der Betrieb bietet „Gutes aus dem Mölltal“ an und wurde unter anderem für ein Dinkel-Buchweizen-Brot, das mit hundert Punkten überzeugen konnte, ausgezeichnet. Einen weiteren ersten Platz sicherte ihnen der qualitätsgeprüfte, geräucherte Schinkenspeck. Dieser machte sie zu den diesjährigen „Speck-Kaisern“ und somit zu den Lieblingen der Fachjury. Auch der Seitenspeck, die Selch-Krainer, die Selch-Rolle und der Beinschinken überzeugten.
„Wir nehmen seit Jahren an dem Bewerb teil und freuen uns immer wieder über die Preise, denn sie bestätigen uns in unserer Arbeit. Wir achten sehr auf fachgerechte Haltung und verantwortungsvolle Verarbeitung. Die Tiere haben bei ihrer Schlachtung einen Transportweg von nur 52 Metern und sind deshalb nicht gestresst. Das ist die Basis für die Fleisch-Qualität und beugt Fleisch-Fehlern vor“, erklärt Walter, die mit ihrer Familie und sechs Mitarbeitern neben ihrem Bauernladen auch eine hauseigene Fleischerei, eine Landwirtschaft und eine Schweine- und Rinderhaltung samt hofeigener Alm am Launsberg betreibt. Zudem gibt es dank „Walters Bauernkastl“ die Möglichkeit, rund um die Uhr Mölltaler Jause, saisonales Fleisch und Geschenkkörbe aus einem Automaten zu beziehen.
Ihr Erfolg lässt sich unter anderem auch auf Fort- und Weiterbildungen zurückführen. „Mir ist es wichtig, meine Kenntnisse immer wieder auf den aktuellsten Stand zu bringen und neue Rezepte auszuprobieren. Unter anderem habe ich eine Brot-Sommelier-Ausbildung gemacht. So können die Produkte immer wieder verbessert werden. Solche Prämierungen sind eine tolle Möglichkeit, um sich mit der Konkurrenz zu messen und zu sehen, dass sich die Arbeit auch auszahlt“, schildert Walter. Sie beschreibt das naturbelassene, traditionelle und regionale Vorgehen lachend als „Arbeit wie im Mittelalter“, auf die alle Beteiligten „enorm stolz sind“.
Der Fischkaiser aus Greifenburg
Andreas Jobst, Eigentümer des Familienbetriebes „Forellen Jobst“ in Greifenburg, holt weitere Auszeichnungen nach Oberkärnten. Mit einer drei Kilogramm schweren Lachsforelle setzte er sich gegen 58 andere Einreichungen durch und wurde „Fischkaiser“. „Das Wohl der Fische steht im Zentrum unserer täglichen Arbeit. Wo Jobst draufsteht, ist auch Jobst drinnen. Bei uns wurde noch nie ein Fisch von anderen Betrieben zugekauft“, sagt Jobst, der sich auf die Zucht und Verarbeitung von Forellen und Saiblingen spezialisiert hat. Auch sein Saiblingskaviar und eine Dry Aged Forelle landeten auf dem ersten Platz. Für ein „Dry aged Filet kaltgeräuchert“ gab es den zweiten Platz. Bei der Bewertung wurde auf die Qualität und Frische des Produktes und die Nachvollziehbarkeit von Zucht und Verarbeitung geachtet.