Schinken, Würstel, Eier, Kren und Reindling sind der Klassiker einer jeden Osterjause und dürfen am Tisch keinesfalls fehlen. Doch wie leistbar ist die Osterjause aufgrund der Inflation dieses Jahr noch? Die gute Nachricht vorweg: Trotz steigender Kosten für beispielsweise Produktion, Strom, Treibstoff und Löhne sind die Preise für Schinken und Co. im Vergleich zum Vorjahr nahezu gleich geblieben. Das ergab eine Umfrage bei den Standbetreibern am Spittaler Wochenmarkt, der immer donnerstags am Rathausplatz stattfindet. „Das Osterfest soll weiterhin für alle leistbar bleiben“, argumentiert etwa Jennifer Wassermann vom Sittlingerhof aus Gmünd und Johann Lampersberger vulgo Hanselebauer aus Baldramsdorf ergänzt: „Im vorigen Jahr waren wir gezwungen, etwas nach oben zu gehen. Heuer haben wir das aber nicht gemacht, weil es einfach nicht der richtige Zeitpunkt ist und die Leute mit den Ausgaben eh zu kämpfen haben.“
Ein Kilo Schinken kostet zwischen 17 und 21 Euro, für ein Kilo Würstel zahlt man um die zwölf bis 16 Euro. Ein Reindling wandert für 20 bis 23 Euro über den Ladentisch. „Wir bemühen uns, mit den Preisen so gut es geht im Rahmen zu bleiben. Wobei es uns mehr um die gute Ware geht“, sagt Heinrich Preis.
„Wollen ein ehrliches Produkt haben“
Der Wert auf gute und vor allem regionale Ware, ist etwas, dass alle Standbetreiber vereint. Produziert wird ausschließlich am Hof vom eigenen Tier. Das schätzen auch die Kunden und bestellen für das Osterfest bereits fleißig vor. Am öftesten gekauft und somit am beliebtesten sind der klassische Bein- und Rohschinken, Zunge und Teilsames. „Wir sind sehr zufrieden was die Vorbestellungen angeht“, lautet der gemeinsame Tenor der Bauern. Lampersberger Erwartungen wurden sogar übertroffen. „Da sieht man wieder einmal, dass viele doch noch gerne regional einkaufen und speziell zu Ostern und Weihnachten ein ehrliches Produkt haben wollen“, freut er sich über die hohe Nachfrage.
„Wir sind keine Fabrik“
Rund zwei Wochen vor dem Osterfest haben die Standbetreiber alle Hände voll zu tun. Auf den heimatlichen Höfen laufen die Vorproduktionen auf Hochtouren. So etwa bei Christian Pirker aus Malta: „Wir produzieren rund 70 Kilo Schinken und rund 200 Kilo Würstel vor“, informiert er. Davon bleibe am Ende kaum etwas übrig. Weil nicht in Überschuss produziert werden kann, rät Preis seinen Kunden dazu, rechtzeitig vor dem Osterfest vorzubestellen. „Wir sind keine Fabrik und können nicht im Überschuss herstellen. Das sage ich meinen Kunden auch immer“, meint er. Wieviel er deshalb vorproduziere, könne er nicht genau sagen: „Aber es sind im Schnitt rund 30 Prozent mehr.“
Bis Ostern sind es gut etwas mehr als zwei Wochen. Speziell der Gründonnerstag zählt zu den umsatzstärksten Tagen. „Das ist einer der letzten Tage vor Oster. Da sollte die Jause dann schon komplett sein“, so Preis. Nur wenige würden erst am Karfreitag mit der Besorgung der Osterjause beginnen. Da wäre auch die Auswahl nicht mehr so groß. „Der stärkste Tag ist definitiv zwei Wochen vor Ostern. Eine Woche vorher mit dem Einkauf zu beginnen, kann schon knapp werden. Was weg ist, ist dann weg“, meint auch Lampersberger