Der Baustart hätte bereits 2015 erfolgen sollen, doch jetzt scheinen die Weichen für den Neubau der rund 45 Meter langen Eisenbahnbrücke über die Lieser wirklich gestellt zu sein. In der jüngsten Spittaler Gemeinderatsitzung wurde ein Übereinkommen mit den ÖBB beschlossen, wonach im Zuge des Brückenbaus ein Geh- und Radweg auf rund 250 Metern Länge geschaffen werden soll. Damit kann eine Gefahrenstelle entschärft und eine improvisierte Unterführung aufgelassen werden. Die Stadt wird sich mit 161.000 Euro an den Kosten beteiligen. Die Mandatare waren sich einig, dass es zu einer deutlichen Verbesserung des R 1 im Innenstadtbereich kommen wird.
3,30 Meter breiter Radweg nördlich der Brücke
Günther Wolliger, Leiter der Abteilung Hochbau und Stadtentwicklung, erklärt das Projekt, dessen Start für Februar 2025 geplant ist: „Nördlich der Brücke wird bahnparallel der Radweg, der rund 3,30 Meter breit sein wird, verlaufen. Südlich der Brücke wird der aktuelle Radweg von 1,20 auf 1,50 Meter verbreitert und als Gehweg genutzt. Rad-und Gehweg werden an die Brücke angehängt. Die Fertigstellung soll im April 2026 erfolgen.“
Thematisiert wurde auch die Sanierung des Bahnhofs Rothenthurn. Wie berichtet, steht die Modernisierung im Zusammenhang mit einem neuen Taktgefüge nach der Inbetriebnahme der Koralmbahn. Diese von der Gemeinde bereits publik gemachten Pläne sind ins Stocken geraten, wie Bürgermeister Gerhard Köfer (Team Köfer) informierte: „Es gibt einen Einspruch des Verkehrsarbeitsinspektorats, daher wird sich der Umbau bis 2027 verzögern.“ ÖBB-Sprecherin Rosanna Zernatto-Peschel bedauert, dass sich das Verfahren länger als geplant hinzieht. „Der Zeitpunkt hätte gut gepasst, weil wir die Sperre der Tauernstrecke während der Tunnelsanierung von November 2024 bis Juli 2025 auch für andere Baulose auf dieser Strecke nutzen.“
Laut Projekt wird in Rothenthurn ein neuer Randbahnsteig südlich der Gleise errichtet und der bestehende Bahnsteig nördlich davon neu gebaut. Eine Personenunterführung zwischen beiden Bahnsteigen und zwei Aufzugsanlagen sorgen für Barrierefreiheit. Außerdem soll ein viertes Gleis im Bahnhofbereich verlegt werden. Der neue südliche Bahnsteig wird durch eine Zufahrt mit Bushaltestelle und Umkehrschleife zugänglich sein. Die Errichtung einer zusätzlichen Bike&Ride-Anlage und Kurzparkplätze sind ebenfalls geplant.