Zeit seines Lebens ist Sepp Leyrer in Bewegung, sei es als Schwimmer, Turmspringer, Eisläufer, Bergsteiger und Skitouren-Geher. Am 18. März feiert der Seebodener seinen 95. Geburtstag im Kreise seiner Familie und Wegbegleiter. Die Feier wird am 23. März beim Postwirt in Seeboden nachgeholt. Als Wunsch zu seinem Neunziger äußerte er, dass er noch möglichst lange in Bewegung bleiben und seinen Garten betreuen kann. Das ist fünf Jahre später nach wie vor der Fall. „Es geht alles ein bisschen langsamer“, sagt Leyrer.
20 Minuten Turnen am Tag sowie das Verfolgen des Weltgeschehens sind Pflichtprogramm. „Rauchen und Alkohol sind für mich ein Fremdwort geblieben und beim Essen habe ich mich immer zurückgehalten. So fühle ich mich auch heute noch pudelwohl“, sagt der Träger des Goldenen Verdienstzeichens der Republik Österreich.
Gipfelkreuz auf der Hohen Leier
Den gelernten Schneider, der den Großteil seines beruflichen Lebens als Steuerexekutor beim Finanzamt tätig war, faszinierte die Bergwelt schon in jungen Jahren. Als engagiertes Alpenvereinsmitglied der Ortsstelle Seeboden-Lieserhofen setzte er sich für die Errichtung eines Gipfelkreuzes auf der 2774 Meter Hohen Leier im Grenzgebiet von Lendorf, Reißeck und Trebesing ein.
2003 hatten AV-Ortsgruppen-Obmann Ino Bodner und er die Idee, auf jenen Berg, den Leyrer im Laufe seines Lebens über 400-Mal bestiegen hatte, einen Klettersteig zu errichten. „Durch die Hilfe der Alpenvereins-Sektion Spittal mit Arnold Riebenbauer und Soldaten des Jägerbataillons 26 wurde die Bella Vista umgesetzt“, erinnert sich der einstige Besteiger des Großglockners, der Großen Zinne, der Hochalmspitze und zahlreicher Klettersteige.
Der dreifache Vater blieb nicht nur körperlich in Bewegung, sondern auch geistig. Seine Affinität für Computer ist aufrecht: „Meine Bank sieht mich nur online“, schmunzelt der rüstige Jubilar. Ehefrau Elfi ist indessen mit den Geburtstagsvorbereitungen beschäftigt: „Ein Hemd, das für die Feier noch geändert werden muss, liegt beim Schneider. Ich habe ihn schon darauf vorbereitet, dass wir in fünf Jahren wieder kommen werden.“