Hotelier, Lehrer, Chorleiter, Instrumentalmusiker, Volksliedkomponist, Bergsteiger, Fotograf und zwölffacher Seniorenweltmeister im Skifahren – Sepp Ortner aus Bad Kleinkirchheim blickt auf eine vielseitige berufliche Laufbahn und ein ereignisreiches Privatleben zurück. Ans Aufhören denkt der 94-Jährige noch lange nicht. Sein jüngstes Projekt: Das Buch „Is überåll schean“, welches im Verlag des Geschichtsvereins Kärnten erschienen ist. „Anfangs war das Ganze nicht meine Idee. Ich dachte nämlich nicht, dass meine Anekdoten für ein Buch relevant genug sind. Aber dann war ich in Radenthein zum Mittagessen eingeladen. Wilhelm Wadl, der ehemalige Leiter des Landesarchivs, hat mir erklärt, dass dieses Projekt kärntenweit auf Interesse stoßen könnte“, erzählt Ortner.
Am 22. März um 19 Uhr wird er das Buch in der Mediathek in Radenthein präsentieren. Neben 109 Aufnahmen von seltenen Alpenblumen, Gebirgslandschaften und Kunstwerken — Ortner ist leidenschaftlicher Natur-Fotograf und schätzt insbesondere das Nockgebiet — beinhaltet es auch Lieder und eine Autobiografie.
„Immer einen Mundartspruch parat“
Ortner berichtet unter anderem von der bergbäuerlichen Lebens- und Arbeitswelt seiner Kindheit, wie er als 15-Jähriger für den Reichsarbeitsdienst einberufen wurde und wie er durch den Zusammenbruch des NS-Regimes vor dem Fronteinsatz gerettet wurde. „Ich erzähle Belanglosigkeiten und Realitäten aus meinem Leben. Sportliche Betätigung war mir immer sehr wichtig, aber auch die Volkskultur“, kündigt Ortner an. Sein Weggefährte und Freund Wilhelm Wadl verspricht: „Sepp ist ein wandelndes Lexikon. Er hat immer ein passendes klassisches Zitat oder einen launigen Mundartspruch bereit. Sicher auch bei diesem Termin.“