90 Prozent Reduktion bei den CO₂-Emissionen: Dieses Ziel hat sich die einst selbsternannte Sonnenstadt St. Veit mit dem Projekt „Klimafit 2040“ gesetzt. Ausschlaggebend dafür war das Projekt „Leuchttürme für resiliente Städte 2040“ über den Klima- und Energiefonds des Klimaschutzministeriums. St. Veit gewann die Ausschreibung in der Kategorie der Kleinstädte, auch Klagenfurt und Villach sind mit dabei, um die Vorgaben der Klimakonferenz in Paris 2015 zu erreichen.
Doch was passiert in Bezug auf Klimaneutralität in Spittal? Auf Anfrage bei der Stadtgemeinde heißt es, dass das eigene e5-Team derzeit an einem Energieleitbild arbeitet, welches auch in das örtliche Entwicklungskonzept einfließen wird. Als „wesentliche Schritte in die Klimaneutralität und zur Steigerung der Kosten- und Energieeffizienz“ hat die Stadt, laut Auskunft von Bürgermeister Gerhard Köfer, derzeit fünf Photovoltaik-Anlagen in Betrieb: auf der Drautal Perle, der Eissportarena, der Volksschule Ost, der städtischen Bestattung und beim Abfallwirtschaftszentrum. Die rund 600.000 Euro teure PV-Anlage am Dach des Hallenbades und der nahegelegenen Eishalle hat eine Leistung von 409,31 Kilowattpeak (kWp). Insgesamt wurden auf einer Fläche von 2000 Quadratmetern rund 800 PV-Module verbaut, die rund 25 Prozent des Stromverbrauchs erzeugen. Jährlich sollen so 50.000 Euro eingespart werden. „Es ist geplant, weitere PV-Anlagen auf gemeindeeigenen Gebäuden zu installieren“, so der Stadtchef.
Er verweist auch auf das neu errichtete Trinkwasserkraftwerk am Gmeineck als Vorzeigeprojekt, aus dem 90 Prozent der Spittaler Haushalte ihr Wasser beziehen. „Dort haben wir eine Energiegemeinschaft gegründet und können so den produzierten Strom noch besser nutzen und gleichzeitig die Energiekosten merklich senken. Derzeit werden die notwendigen Vereinbarungen mit Teilnehmern und dem Netzbetreiber geschlossen“, informiert Köfer, der auch die sukzessive Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED-Technik als wichtige Maßnahme nennt. Genaue Zahlen, wie viel CO₂ künftig in Spittal eingespart werden könnte und was genau die Vorhaben in Zukunft kosten werden, gibt es nicht.
Köfer verweist darauf, dass die finanzielle Lage aktuell, wie in allen Kärntner Gemeinden, sehr angespannt sei: „Die Finanzierung von Projekten ist derzeit die größte Herausforderung, wir versuchen aber Subventionsmöglichkeiten bestmöglich auszuschöpfen.“
E-Auto für Stadtreinigung
In Hermagor wird ebenso die Umstellung auf erneuerbare Energieträger bei den gemeindeeigenen Bauten forciert. „So wurde letztes Jahr die Stromheizung der Volksschule Tröpolach auf Nahwärme umgestellt und am Feuerwehrhaus Hermagor eine PV-Anlage angebracht. In den nächsten Wochen wird eine PV-Anlage auf der Musikschule installiert, ebensolche sollen am Bestattungsgebäude, am Kindergarten Presseggen, am Gemeinschaftshaus Egg und anderen gemeindeeigenen Gebäuden folgen“, sagt Bürgermeister Leopold Astner. Im Fuhrpark der Gemeinde wird in den nächsten Monaten ein E-Auto für die Stadtreinigung und Betreuung von Müllbehältern eingesetzt.
Zudem wird auf LED-Beleuchtungen umgestellt, unter anderem im Kultursaal. „Wir nützen hier die Unterstützungen der Bundesregierung (noch bis zu 200.000 Euro möglich), als auch jene des Landes. Schwierig ist angesichts der finanziellen Situationen aller Gemeinden die Aufbringung der Eigenmittel. Hierzu bräuchte es eine gesonderte Unterstützung des Landes, um die Bundesmittel abrufen zu können“, fordert auch Astner.