Wenn Christoph Aschaber davon zu erzählen beginnt, warum er als Nordtiroler in Seeboden gelandet ist, kommt er aus dem Schwärmen nicht mehr heraus. „Ich liebe die Berge und hier kommt noch das Element Wasser dazu. Ein Professor an der Uni hat uns mit auf den Weg gegeben, dass es privat passen müsse, erst dann könne man beruflich gute Leistungen bringen. Das trifft auf Seeboden voll zu.“
Der Mitbegründer der Kreativagentur „aberjung“, die ihren Sitz in Dölsach hat, lernte seinen Geschäftspartner Lukas Jungmann beim Industriedesign-Studium in Graz kennen. Nach vorherigen anderen beruflichen Stationen gründeten die beiden eine kleine, aber feine Agentur in Dölsach mit vier Mitarbeitern.
Preise für das Leitsystem des Krankenhauses Spittal
Seit 2020 gibt es das Seebodener Büro, das im ersten Stock der Jacobus-Apotheke beheimatet ist. „Wir sind extrem stark gewachsen. Inzwischen beschäftigen wir 25 Mitarbeiter und haben die Tochterfimen aberjung digital und aberjung space gegründet“, schildert der 39-Jährige, dessen Lebensgefährtin eine Seebodenerin ist. Das Unternehmen bietet Industriedesign, Webdesign, Werbegrafik, Visualisierung, Marketing, aber auch Architektur aus einer Hand an.
Eine der jüngsten Arbeiten, das Leitsystem der Ambulanz des Krankenhauses Spittal, wurde mit den zwei begehrten Preisen der Kreativwirtschaft ausgezeichnet. Zum einen mit dem Kärntner Werbepreis Creos in Bronze und dem Designpreis Austriacus in Gold. „Der Leitgedanke war, die Atmosphäre in einem medizinischen Notfall beruhigend und übersichtlich zu gestalten, das ist viel mehr als nur das Aufhängen von Schildern“, sagt Aschaber, der in seiner Freizeit, gemeinsam mit Partnerin und Sohn, die Berge und Seen Kärntens entdeckt.
Demnächst fertiggestellt wird der Auftritt des „Staberhofs“ in Radenthein, hier ist der neue Sitz der Tourismusregion „Millstätter See-Bad Kleinkirchheim-Nockberge“. „Aberjung“ ist Teil des Netzwerkes „Die Sichtbarmacher“, eine Plattform der Oberkärntner Kreativbranche. „Normalerweise gönnen sich Agenturen nicht viel, aber hier herrscht ein gutes Miteinander, das Bewusstsein für die Branche und deren Vielfalt zu schaffen, frei von Neidgedanken.“ Um ins Auge zu stechen, ließ Aschaber im November des Vorjahres mit dem Vorschlag eines Kreuzfahrtschiffes auf der Lieser aufhorchen, als Überbrückung bis der Radweg zwischen Spittal und Seeboden (endlich) fertiggestellt ist. Das Echo in den sozialen Medien war enorm.