Wird „Künstliche Intelligenz“ (KI) richtig eingesetzt, bringt das eine Vielzahl an Möglichkeiten und Erleichterungen mit sich. So auch im schulischen Unterricht. Um herauszufinden, wie genau das funktionieren könnte, hat das Bundesministerium ein Pilotprojekt gestartet. 100 Schulen österreichweit aus allen Schulstufen und Schwerpunkten nehmen daran teil, unter anderem auch die Spittaler HAK/HTL. Thomas Enzi, Lehrer für Programmieren, Informatik und „Game Development“, übernimmt die Koordination. Als Projektleiter ist er der Ansprechpartner für das Ministerium, gibt Informationen an seine Kollegen weiter und führt sie in das Thema „Künstliche Intelligenz“ ein.
Für das Projekt werden alle teilnehmenden Schulen mit einer speziellen KI-Lernsoftware ausgestattet. Ein Schwerpunkt liegt auf der Nutzung generativer KI-Tools zur Formulierung von Eingabeaufforderungen oder Fragen, sogenannter Prompts. Das könnte praktisch so aussehen: Ein Lehrer erstellt ein Quiz für die Lernplattform. „Die KI soll ihn beispielsweise bei der Quizerstellung oder bei der Erstellung von Multiple-Choice-Fragen unterstützen“, erklärt Enzi. Die Möglichkeiten und Grenzen der KI im Lernprozess werden dann dokumentiert. Am Ende des Projektes werden anhand dessen Leitfäden für alle Lerninstitutionen erstellt. Darin steht dann in welchen Unterrichtsfächern die KI von Lehrern und Schülern wie eingesetzt werden könnte.
Welche Klassen und wie viele Schüler der HAK/HTL an dem Pilotprojekt teilnehmen, steht noch nicht fest. „Das hängt auch davon ab, wie viele Lehrer daran interessiert sind. Außerdem hat das Ganze gerade erst begonnen“, sagt Enzi.
Unterricht spannender machen
Auch wenn das Thema „KI an Schulen“ kontrovers diskutiert wird und nicht von allen Seiten Zustimmung erhält, steht Enzi dem Projekt positiv gegenüber: „Wir kommen der ‚Künstlichen Intelligenz‘ nicht mehr aus. Unser Auftrag an den Schulen sollte es nicht sein, etwas zu verbieten, sondern zu überlegen, wie wir KI oder ChatGPT für unsere Schüler sinnvoll nutzen können.“ So könne KI die Schüler auch zuhause beim Lernen und beim Verständnis für Aufgaben unterstützen. „Im Unterricht könnten weniger spannende Themen einen ganz neuen Zugang bekommen und für mehr Begeisterung sorgen“, ist sich der Informatiklehrer sicher.
Positive Rückmeldungen
Dass die HAK/HTL Spittal Teil des Pilotprojektes ist, hat Enzi in der Schule „noch nicht breitgetreten“. Nur wenigen Klassen hat er davon erzählt: „Die Rückmeldungen der Schüler waren durchwegs positiv.“ Auch Enzis Kollegen stehen dem Thema zum Großteil positiv gegenüber: „Natürlich wird es auch zu Diskussionen kommen. Da muss man einfach versuchen, zu unterstützen und aufzuklären. Vom Ministerium gibt es erste Schulungen, Leitfäden wurden ebenfalls veröffentlicht.“