In unregelmäßigen Abständen taucht der Seidenschwanz in Kärnten auf. Der Singvogel aus der Taiga lässt sich alle fünf bis sieben Jahre — immer dann wenn in seinem Brutgebiet Nahrungsmangel herrscht — blicken. Das Tier ernährt sich von der Eberesche, verschiedenen anderen Beeren und Äpfeln. Der Vogel gilt als Winzling und ist aus der Ferne betrachtet relativ unscheinbar. Bei näherem Anblick überrascht er jedoch. Sein aufrichtbarer Federschopf, der schwarze Kehlfleck sowie die roten und gelben Enden der Schwingen geben ihm ein buntes Erscheinungsbild. Markant sind auch die schwarzen Augenzügel vom Schnabel bis hinter das Auge.
Hans Winkler von der Haifischbar in Seeboden entdeckte den Vogel vergangenes Wochenende in seinem Strandbad. Er informierte daraufhin die Birdlife-Mitglieder Horst Zwischenberger, Gabi Huber und Bernhard Huber, welche die Sichtung bestätigten. Seit zirka zehn Jahren wurde kein Seidenschwanz mehr in Oberkärnten gesichtet, nun hatte das Tier sogar Begleitung mitgebracht. Das Erscheinen als Duo ist jedoch ungewöhnlich, da die Vögel normalerweise in kleineren Schwärmen umher ziehen. Wichtig für den Seidenschwanz und andere Vogelarten ist es, dass sich zu dieser Jahreszeit verbleibendes Obst und Beeren auf den Bäumen und Sträuchern befinden.