Die Post-Zustellbasis der Marktgemeinde Winklern wird geschlossen. Diese nicht gerade erfreuliche Nachricht beschäftigt nicht nur die Bewohner und Post-Angestellten, sondern auch Bürgermeister Johann Thaler (SPÖ), der vor allem die mangelnde Kommunikation kritisiert. Er wäre im Vorhinein nicht über die Pläne der Post AG informiert worden. Thaler kündigt nun an, mit „starkem Widerstand“ gegen die Schließung des Standortes vorgehen zu wollen.
Von Winklern aus werden bisher Briefe und Pakete an die Zusteller ausgegeben, welche die Sendungen bis nach Heiligenblut und Flattach bringen. Von der im Raum stehenden Schließung sind, laut Thaler, 15 Mitarbeiter betroffen. „Wir als Gemeinde stehen mit der Post nicht in Kontakt. Das Gebäude wurde gekündigt, es entspreche nicht mehr den Anforderungen der Paketzustellung. Mehr Informationen wurden mir nicht übermittelt.“
Auf Nachfrage der Kleinen Zeitung bestätigt Markus Leitgeb, Pressesprecher der Post AG, dass es sich um eine logistische Entscheidung handle. „Das Gebäude ist in die Jahre gekommen. Es ist zu klein, zu alt und nicht für jene Paketmengen ausgelegt, die aktuell bearbeitet werden müssen. Die Post-Autos stehen im Regen, teilweise auf öffentlichem Grund. Das sind keine Arbeitsbedingungen für unsere Mitarbeiter, denen wir ein modernes Umfeld bieten wollen.“
Angestellte werden übernommen
Besagte Mitarbeiter müssten im Falle einer Schließung die doppelte Anfahrtszeit auf sich nehmen, die Zustellbasis soll mit dem Standort in Nußdorf-Debant, welcher vor rund zwei Jahren eröffnet wurde, zusammengelegt werden. „Es ist möglich, dass die Betroffenen als Konsequenz in Richtung ihres neuen Arbeitsplatzes abwandern“, schildert Thaler, der von einer zusätzlichen 40 Kilometer langen Strecke spricht. Ab Sommer sollen die Mitarbeitenden ihren neuen Arbeitsplatz in Osttirol einnehmen. Laut Leitgeb gebe es die Möglichkeit, alle zu übernehmen. „Wir wechseln lediglich den Standort. Von Mitarbeiterabbau war nie die Rede. Die Arbeitsplätze sind gesichert. In dieser Hinsicht wird es keine Veränderungen geben.“
Laut Thaler würden in Winklern andere Gebäude zur Verfügung stehen, was eine Zusammenlegung mit dem Standort in Osttirol überflüssig mache. Gemäß Leitgeb gebe es in der Marktgemeinde jedoch keine Immobilie, die für eine Umsiedlung infrage käme. „Mir ist bewusst, dass es eine Form des Lokalpatriotismus gibt. Um die Zustellungen bestmöglich abzudecken, gibt es aber — im Sinne der postalischen Versorgung — keine Bezirks- und Bundesländergrenzen.“