Während den Winterferien und vor allem rund um die Weihnachts- und Silvesterfeiertage zieht es passionierte Wintersportler in Oberkärntens Skigebiete. Die Buchungszahlen lassen sich mit jenen des Vorjahres vergleichen, die Bilanz ist zufriedenstellend. Nur die Wetterlage bereitet den Verantwortlichen nach wie vor Sorgen, die Temperaturen in den Skigebieten sind zu mild. Einige Standorte konnten sich aber über Neuschnee freuen, der das Geschäft in der ersten Jänner-Woche nochmals zusätzlich ankurbeln wird.
„Die Auslastung zu Weihnachten und zu Silvester war zufriedenstellend. Auch für die kommenden Wochen sind wir guter Dinge, da es in der Silvesternacht 20 Zentimeter Neuschnee gab. Im Vorjahr hatten wir einen super Winter, daran schließen wir nun an“, sagt Seppi Bogensperger, Geschäftsführer der Katschbergbahnen. Der erfolgreiche Saisonstart spiegle sich auch in den Nächtigungszahlen wider. Die Buchungen sind konstant.
Erfolgsgarant Neuschnee
Kostensteigerungen und vergleichsweise milde Temperaturen im Dezember sieht auch Sabine Peternell von den Bad Kleinkirchheimer Bergbahnen nicht als Hindernis für eine gelungene Wintersaison. „Wir orientieren uns hinsichtlich der Buchungen und Ticket-Verkäufe an den Zahlen des Vorjahres. Die Schneelage hat sich erholt, denn am Wochenende gab es Neuschnee. Alles deutet auf eine gute Saison hin.“ Auch das Skigebiet Goldeck mit Betriebsleiter Peter Pucher verzeichnet einen erfolgversprechenden Saisonstart. „Die Auslastung ist sehr gut, insbesondere im Hinblick auf die Vergleichszahlen der Corona-Jahre. Aktuell haben wir zwischen 70 und 80 Zentimeter Schnee, am Wochenende kamen nochmals 20 Zentimeter hinzu.“
Skigebiet auf der Kippe?
Teurere Ski-Karten und ein untypisch warmer Dezember sind in Heiligenblut am Großglockner nur nebensächliche Aspekte. Die Verantwortlichen sahen sich vor allem mit den Konsequenzen der Schließung der Lifte Viehbühel und Hochfleiss konfrontiert, welche aus Kostengründen stillstehen. Laut Franz Xaver Gruber, Sprecher der Großglockner Bergbahnen, hat der eingeschränkte Liftbetrieb zwar keine direkten Folgen für die aktuelle Saison, jedoch gibt es nach wie vor keine Entwarnung für das potenzielle Ende des Skigebietes. „Wir können ein zwei- bis dreiprozentiges Plus bei den Eintritten verzeichnen. Dies kann allerdings nicht als Hoffnungsschimmer für die Zukunft gedeutet werden. Mit Ende des Jahres wird über das Schicksal der Bergbahnen entschieden. Trotzdem freuen wir uns über fast zwei Meter Schnee am Berg und 40 Zentimeter im Tal.“
Mehr Ski-Sportler als im Vorjahr
Über eine 20-prozentige Steigerung in den Weihnachtsferien freut man sich am Mölltaler Gletscher. Petr Nikl, der für die Tatry-Mountain-Resorts-Gruppe den Gletscher in Flattach und das Skigebiet Ankogel in Mallnitz leitet, sagt, dass man in diesen Tagen gut 2000 Tagesgäste bei besten Bedingungen begrüßen könne. „Wir erhalten durchwegs positives Feedback von den Skifahrern, allerdings kämpften wir am Ankogel mit zu milden Temperaturen, daher war eine Beschneiung nur bedingt möglich. Das hat zur Folge, dass wir im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang von bis zu 30 Prozent verzeichnen. Zwischen 800 und 1000 Tagesgäste werden derzeit gezählt.“
Auf der Emberger Alm zeigen sich Hoteliers wie Wolfgang Sattlegger zuversichtlich, obwohl das Gebiet — aufgrund der Höhenlage — keine optimale Ausgangslage hatte. „Wir bekamen nicht viel Schnee, deshalb wurden die Pisten beschneit. Sie sind in einem sehr guten Zustand. Wir haben im Umkreis drei Gasthäuser und Hütten, alles ist ausgebucht.“ Die Nächtigungszahlen sind im Vergleich zum Vorjahr minimal gestiegen.
Am Nassfeld sorgen Einheimische und Urlauber für eine erfreuliche Zwischenbilanz. „Die Auslastung in Hotels, Appartements und Privatquartieren mit insgesamt knapp 9000 Betten in der Weihnachtswoche war, wie Rückmeldungen unterstreichen, sehr erfreulich“, sagt NLW-Geschäftsführer Markus Brandstätter. Die Buchungslage im Jänner sei hervorragend. „Zuletzt hat uns der Regen zugesetzt. Der Neuschnee in der Silvesternacht war deshalb willkommen. Jetzt konzentrieren wir uns darauf, die Pisten zu präparieren“, sagt Nassfeld Bergbahnen-Vorstand Christian Krisper. Die Drehkreuze an den Bahnen und Liften drehten sich in den letzten Tagen ungefähr gleich oft wie zu Weihnachten-Neujahr 2022/23.