Aus Hermagor gibt es – wie am Freitag in einer Pressekonferenz bestätigt wurde – erfreuliche Nachrichten. Zehn Jahre wurde um eine gymnasiale Unterstufe für Hermagor gekämpft, nun hat das Bundesministeriums dem 1966 gegründeten Borg Hermagor ab kommendem Schuljahr die gymnasiale Langform genehmigt. Mit der Schaffung eines BRG (Bundesrealgymnasium) geht eine deutliche Aufwertung des Schulstandortes Hermagor einher. Damit ist die bisherige Dislozierung der Unterstufe Geschichte. Alle Schülerinnen und Schüler werden künftig im selben Schulgebäude unterrichtet, ein Umstand, der gerade in organisatorischer Hinsicht einen großen Vorteil bietet. Schon im Jänner wird mit der Schaffung von fünf neuen Unterrichtsräumen im Bundesschulzentrum begonnen werden.
Die beiden Schulen, HLW und BRG, segeln künftig gemeinsam unter der Flagge des Bundesschulcluster Hermagor-Karnische Region. Es gibt noch weitere Cluster in Kärnten, jener in Hermagor ist am weitesten gediehen und finalisiert. „Wir konnten dabei von Beginn an auf die wertvolle Unterstützung der Pädagogischen Akademie zählen“, erklärt Clusterleiter Werner Wölbitsch. Die Entscheidung in Richtung Cluster fiel schon 2022 in der Bildungsdirektion Kärnten. „Dieser Schritt sichert dem Bildungsstandort Hermagor trotz rückläufiger Schülerzahlen den Schülerinnen und Schülern den Erhalt eines breit gefächerten Angebotes“, begründet Schulqualitätsmanagerin Gabriele Patterer diese Lösung. Ein Schritt, der in Zeiten angespannter Finanzsituation nur zu begrüßen ist, zumal Verwaltung und Organisation beider Schulen künftig Sache der Clusterleitung ist.
Stärker Vernetzung mit der Wirtschaft
Der bisherige Schulleiter des Gymnasiums Hermagor, Andreas Schuller, ist Bereichsleiter des BRG. Sowohl Wölbitsch als auch Schuller freuen sich, dass vonseiten des Bildungsministeriums künftig mehr Schulautonomie eingeräumt wird: „Das eröffnet uns interessante Möglichkeiten, künftig die Wünsche unserer Schützlinge und genauso der regionalen Wirtschaft im Lehrplan stärker berücksichtigen zu können.“ Beide Schulen wollen eines: Die Gailtaler Jugend nach der Volks- oder Mittelschule bestmöglich für das Berufsleben oder in Richtung weiterführende Ausbildung an der Universität, Fachhochschule oder Kolleg vorbereiten.
1954 startete die heutige höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe (HLW) als einjährige Haushaltungsschule. 1978 wurde sie um die dreijährige Fachschule für wirtschaftliche Berufe ergänzt. Zwanzig Jahre später war die HLW als fünfjährige Lehranstalt installiert. Damit bietet die HLW drei Schultypen mit einer profunden Berufsausbildung mit touristischem Schwerpunkt, interessante Praktika, Wirtschaftskommunikation, Gesundheit, Soziales und Wellness gepaart mit einer umfangreichen Allgemeinbildung. Im BRG und in der HLW sind laut Wölbitsch rund 50 Lehrer beschäftigt, die die 420 Schülerinnen und Schüler unterrichten. Die Tage der offenen Tür sind am BRG Hermagor am 10. Jänner 2024, um 18 Uhr, an der HLW am 18. Jänner, ebenfalls um 18 Uhr.